Zu Besuch bei Dilla: Miriam trifft die Musikerin in ihrer Berliner WG
Werbung: Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Havana Club entstanden
Wenn dein Namensvetter Wolfgang Amadeus Mozart heißt, haben deine Eltern vielleicht eine gewissen Erwartungshaltung an dich. Ob den Eltern von Amadea aka Dilla bei der Geburt schon klar war, dass ihre Tochter mal mit technoiden Pop-Songs viral geht, kann man allerdings bezweifeln. Genauso ist es aber gekommen: Dank Hits wie „Unter ihrem Dress“ oder „Photosynthese“ ist Dilla aktuell in aller Munde. Miriam Davoudvandi besucht die Newcomerin in ihrer Stammkneipe und in ihrer WG in Berlin für eine neue Folge DIFFUS Untergrund.
Musik war schon immer Plan A
„Ich wusste irgendwie mein ganzes Leben lang schon, dass ich Musik mache und es gab nie eine andere Option.“, erzählt Dilla in unserer neuen Folge DIFFUS Untergrund. Diese Prägung kommt nicht von ungefähr: Ihr Vater ist Opernsänger, ihre Mutter geht schon in der Schwangerschaft mit Dilla zu seinen Auftritten. Von ihren Eltern ermutigt, lernt sie schon als Kind Gitarre und Klavier zu spielen und singt später in Musicals.
Der Weg setzt sich mit einem Studium in Musikproduktion in Freiburg fort – eine Sackgasse, wie sich schnell herausstellt. „Mein Lieblingsdozent meinte: ‘Wenn du in Deutschland bleiben willst und erfolgreich mit Musik sein willst, zieh nach Berlin’ und ich dachte mir: Honestly, was habe ich zu verlieren?“, erinnert sich Dilla. Also folgt sie dieser Anregung und lernt bei der WG-Suche Emi X kennen – heute so etwas wie beste Freundin, Mitbewohnerin und Kollegin in einem. Die Chemie stimmt sofort, die beiden ziehen zusammen in die Hauptstadt und verfolgen weiter den Traum von der Musikkarriere.
Mit Eurodance zum ersten Hit
Parallel dazu wird Dilla immer besser in Sachen Produktion, lernt Rapper TimmyT kennen, der ihr weitere Kniffe beibringt. Gemeinsam entsteht 2021 die EP „Vier Tage in Berlin“, ein kurzer Ausflug Richtung Lo-Fi und Boom-Bap, bevor Dilla alle Segel Richtung Pop und Techno setzt. Das sind wohl die beiden Genres, die am offensichtlichsten in der Musik von Dilla miteinander kollidieren. Eine Fusion, die schon nach kurzer Zeit in einen ersten, bahnbrechenden Erfolg mündet: „Unter ihrem Dress“ entsteht gemeinsam mit Emi X und erfreut sich schnell großer Beliebtheit. Inzwischen steht der Song – völlig zurecht – bei über vier Millionen Streams auf Spotify. Die schamlos poppige Ohrwurm-Hook gräbt sich in die Gehörgänge, während der elektronische Eurodance-Beat für die nötige Tanzbarkeit sorgt.
Heißhunger für neue Sounds
Mit diesem neuartigen Techno-Pop hat Dilla nicht nur ihre eigene Nische gefunden, sondern trifft auch die Y2K-Sehnsucht der jungen Generation, die in den letzten Monaten zunehmend um sich greift. Also liefert Dilla mehr, knackt mit Emi X die Formel für die „Photosynthese“ und driftet über die euphorischen Synthesizer von „Mario Kart“. Obwohl diese Rave-Ästhetik Dilla sehr gut steht und von ihren Fans abgefeiert wird, lässt sich die Newcomerin nicht in diese Ecke stellen und zeigt schnell, dass sie auch andere Sounds bedienen kann. In Zusammenarbeit mit dem Essens-Lieferdienst Uber Eats erscheint der Song „Erstmal Essen“, ein bouncender RnB-Song über kulinarische Genüsse jeglicher Art: „Stehe alleine vor’m Altar, wurde vergessen / Sage trotzdem: Ja, ich will – erstmal essen!“. Das bleibt nicht nur im Ohr, sondern lässt einem vor allem das Wasser im Mund zusammen laufen – erfolgreiches Marketing.
Ähnlich divers geht es weiter: Auf „Avenue“ flext Dilla mit ihren Gesangs-Skills, mit Futurebae geht es zum feucht-fröhlich-rappigen „Sektfrühstück“ und „Mit Dir“ ist Dillas Entwurf von einem konventionellen Pop-Song. Dieses Gemisch zu betiteln fällt schwer, Dilla selbst versucht es in unserer neuen Folge Untergrund mit: „Undergound-Schlager-Sound mit musikalischen Seitensprüngen“. In ihrem WG-Zimmer spielt sie Miriam Davoudvandi ein paar Projekte vor und gibt Einblicke in ihren Produktionsprozess. Außerdem geht es um Frauen in der Musik- und Producer-Szene und den Werdegang von Dilla. Im Anschluss geht es dann noch in ihre Stammkneipe, um über ihre englischsprachige Musik als Amadea zu sprechen und Emi X zu treffen.
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