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„amen“: Cloudy June bestimmt sich selbst

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Tagged: Cloudy June

Amen“ hallt es titelgebend bereits viermal zu Beginn, während orgelähnliche Akkorde den Raum fluten. Auf den ersten Blick könnte man den Inhalt des Songs falsch einschätzen und als Worship Music abtun. In einem TikTok beschreibt Cloudy June den Song aber tatsächlich so – nur mit einem kleinen Twist: „Worship Music für Frauen, die es leid sind, dass Männer ihnen sagen, was sie zu tun haben“.  So wird aus dem „Amen“ nämlich „A man“.

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Die Alt-Pop-Künstlerin aus Berlin kritisiert in dem Song zurecht die immer noch vielerorts existierende und höchst problematische patriarchale Wahrnehmung Frauen gegenüber, als hilflose Personen, die ohne die Hilfe eines Mannes quasi nicht fähig sind zu überleben. „I’m sick of being told how to drive my car / How to sing a note, oh / Tell me how to wear my clothes / Play my guitar like I wouldn’t know.“ Mit seinen kirchenähnlichen Percussions lädt „amen“ de facto zum Mitsingen ein, was die Wirkung vor allem in der Hook weiter intensiviert. Deutlich nachhallende Zeilen wie „Baby, I don’t need a man (Amen, amen) / I can do it better than (A man, amen) / I got myself this far, so why / Would a girl like me need saving by? (A man, amen, amen)“ werden hier zu selbst ermächtigenden Affirmationen.

Cloudy June: Persönliche Erfahrungen

Dass auch die Musikindustrie nicht frei von diesen benachteiligenden Strukturen ist, ist uns vor allem in den letzten Jahren nochmal bewusst geworden. In einem Instagram-Post berichtet sie, dass sie sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Kontext sehr unter diesem System gelitten hat und der Song aus dem Wunsch entstanden ist, etwas zu schreiben, was sich wie Widerstand anfühlt. 

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