„andrew laeddis“: Immi gibt sich in seiner neuen Single schizophren
Für Leo DiCaprio Fans dürfte der Inhalt der neuen Immi Single wenig überraschend kommen. Der Titel „andrew“ laeddis“ ist nämlich an den gleichnamigen Hauptcharakter aus dem 2010er Filmklassiker „Shutter Island“ angelehnt, welcher in der Geschichte mit einer starken Schizophrenie zu kämpfen hat. Auch Immi zeigt seine vielen Schattenseiten und zitiert den von Leonardo DiCaprio dargestellten Labilen sogar: „Reichtum in mei’m Kopf, als gäb es kein Leben nach dem Leben (Kein Leben) / Kein Dach im Droptop V8, alles wegen einem Mädel (Einem Mädel) / Wir gehen nur mit Gott, aber leider nie mit seinem Segen (Çehennem) / Ich fühl mich wieder lost, muss zu mir selbst, Andrew Laeddis“.
Immi – andrew laeddis
„andrew laeddis“ kommt mit einer erstaunlich sommerlichen und melodiösen Produktion daher und bietet damit dem düsteren Text den nötigen Kontrast, um im Zweifelsfall auch im Radio zu funktionieren. Nichts desto trotz bewegt sich der Kreuzberger Künstler zwischen Himmel und Hölle, denn auch wenn er sich als Kind Gottes bezeichnet, behandelt der Rapper auch explizite Gedanken über Suizid und Habgier, welche immer noch zwei Sünden darstellen.
Von „Shutter Island“ zu „Fight Club“
Das dazugehörige Video wurde von den 100 Black Dolphins gedreht und lehnt sich an einen anderen ikonischen Streifen an, der sich mit einer Persönlichkeitsstörung beschäftigt. Denn neben neonroten Szenen am Kottbusser Tor und in anderen Kreuzberger Teilen, sieht man Immi auch umringt von gewaltliebenden Männern, die sich zuerst gegenseitig verprügeln und dann ihren Fokus auf den Künstler legen und ihn ordentlich mit Hieben bearbeiten. Angelehnt ist diese blutige Szene natürlich an „Fight Club“ aus 1999 mit Brat Pitt und Edward Norton. Fazit: In einem anderen Beitrag haben wir die schauspielerischen Qualitäten von Immi schonmal angebracht und auch hier überzeugt er mit einer Glanz-Performance. Doch auch auf Song-Ebene reizt Immi seine stimmungsgeladene und mächtige Stimme komplett aus und zieht uns damit in seinen finsteren Bann.
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