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„arizona 2012“: Eine melancholische Zeitreise mit verifiziert in die 2010er

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Tagged: Verifiziert

Veri liefert eine EP mit insgesamt acht Songs – inklusive des Intros mit Featuregast und Selbstliebe-Weisheiten-Queen Raver Resi. „arizona 2012“ ist eine EP, die förmlich nach den 2010er Jahre schreit. Elektronische Beats, Autotune à la Charli XCX und dazu Veris leichte Stimme. Diese einzigartige Mischung aus sanftem Gesang und kräftigem Bass überzeugt auch auf „arizona 2012“. Die Künstlerin aus Österreich hat sich seit ihrem Debütalbum mit ihrem einzigartigen Cloud-Pop-Stil einen Namen in der Szene gemacht und diesen baut sie mit der nun erschienenen EP weiter aus.

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Wieso nicht meine Entscheidung?

Ein absolutes Highlight der EP ist bereits das Intro mit Raver Resi. Mit treffsicheren Worten leiten sie die Welt von „arizona 2012“ ein, in der Veri einfach genau das machen soll, was ihr gefällt. „Wenn du einfach mal das entscheidest über dein Leben, einfach mal das so machst und dir denkst: Wieso denn nicht einmal meine Version? Wieso nicht meine Entscheidung?“ Das lässt sich Veri nicht zweimal sagen!

„arizona 2012“ ist Verifizierts ganz eigene musikalische Version des Jahres 2012. Soundtechnisch übersetzt sie die Musik mit den technischen Mitteln unserer Zeit und schafft Rückbezüge auf die 10er-Jahre. Die Österreicherin mischt wie gewohnt entspannten Rap mit hopecore und Y2K-Vibes und besonders auf dem titelgebenden Track „arizona 2012“ vereint Veri gezielt das, was sie gut kann: ihren fast schon beiläufiger Gesang mit den starken Bässe und Beats von Wings und Mo.Nomad.

Auf Songs wie „mkgee“ zeigt sich Verifiziert auch mal deutlicher und bricht aus ihren klassischen ruhigen, verträumten Vocals aus. Insgesamt behält sich die Musikerin ihre DIY-Ästhetik aber bei und bleibt authentisch.

Jugendlicher Leichtsinn im Y2K-Stil

Verifiziert überzeugt schon seit Beginn ihrer Karriere mit ihren nicht-polierten, echten Texten. Auch „arizona 2012“ behandelt nach wie vor Themen rund um das Erwachsenwerden: die erste Liebe, Freundschaften, Selbstliebe. Auf „blonded radio“ erzählt Verifiziert von jugendlichem Leichtsinn und schwelgt in den Erinnerungen einer vergangenen Beziehung. „Fenster auf, weil er weiß ich mag den Fahrtwind/ Channel Orange frag mich wie sowas passieren kann / Radio laut, sind die Einzigen die da sind/ Ich glaub so fühlt sich Angst was zu verlieren an“. Die chaotische Gefühlswelt, die einen ständig beim Aufwachsen begleitet, fängt Verifiziert auch in ihren Texten ein. Sie schafft eine Atmosphäre aus Ehrlichkeit, Verletzlichkeit, Herzschmerz, jungem Optimismus und Akzeptanz.

Mit cleveren Referenzen an ikonische Marken wie Ed Hardy oder Arizona Eistee wird man beim Hören noch mehr von der Nostalgie eingeholt – und auch ein bisschen von dem trügerischen Gefühl, das früher alles besser gewesen wäre. Dass Verifiziert sich in diese Jahre zurücksehnt, macht ja auch irgendwie Sinn. Die Sängerin ist mit Bands und Künstler:innen wie Juli und Christina Stürmer aufgewachsen. Musiker:innen, die zu ihrer Zeit die Stimme ihrer Generation waren und schon damals die Themen behandelt haben, die junge Menschen wahrscheinlich für immer beschäftigen werden. Mit der Band Juli hat Veri für den Song „Perfekte Welle“ inzwischen sogar schon zusammengearbeitet. Naheliegend also, dass sie sich dann auch irgendwie in die Zeit zurücksehnt oder mit ihrer EP zumindest eine Homage an die 2010er erschaffen hat.

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