Beseelter Trap aus Berlin: Xaver steckt in einer „Sackgasse“
Xaver ist ein wandelbares Chamäleon im Berliner Rap-Untergrund. Ob Trap, Boom-Bap oder sonstige Hip-Hop-Disziplinen, der Newcomer aus Schöneberg probiert sich pausenlos in neuen Styles und Flows aus. Seine neueste Single „Sackgasse“ berichtet von unschönen Begegnungen mit der Polizei und trägt trotzdem dank Soul-Sample eine gewisse Unbeschwertheit.
From Schöneberg with love
Xaver stammt aus Berlin-Charlottenburg, inzwischen wohnt der Rapper schon seit Jahren im nahen Schöneberg. Hier entwickelt er, sozialisiert von einem musikalisch vielseitigen Familienhintergrund, schon früh eine Liebe für Rap-Musik. Eine große Rolle spielt auch sein älterer Bruder Nali, der selbst schon vor ihm Texte schreibt und Xaver mit dieser Leidenschaft ansteckt. Das hat sich bis heute nicht geändert, nur liegen jetzt die Augen der interessierten Hip-Hop-Szene auf dem Brüderpaar. Das letzte Jahr hat Xaver gemeinsam mit dem langjährigen Wegbegleiter KazOnDaBeat und dem finsteren Trap-Brecher „Staub“ beendet. Nun geht es mit der ersten Single in diesem Jahr weiter, die auf die Debüt-EP „Flugmodus“ zusteuert.
Trap trifft Soul
Xaver malt in „Sackgasse“ das Szenario einer Polizeikontrolle inklusive Durchsuchung. „Beamtendame sagt ich rieche wie ‘ne Plantage / Ich sag ihr ’Schade, leider reicht das nicht zur Anklage’“, rappt der Newcomer verschmitzt inmitten von blühenden Schrebergärten. Der Beat dazu fällt soulig warm und trotzdem trappig-treibend aus, ein bisschen fühlt man sich an Drakes „Nice For What“ erinnert. Das passt zu der Hood-Idylle, zwischen verkifften Abenden und Rap-Texten, die Xaver lyrisch entstehen lässt. Herausragend ist übrigens auch das Musikvideo, bei dem Xaver selbst Regie geführt hat.

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