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Conny Zhang von Spotify im Interview über den „All Music Friday“ in Berlin

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Conny Zhang empfängt uns natürlich in der Zentrale von Spotify Deutschland, die mit „Unter den Linden 10“ einerseits eine fancy Adresse in Laufweite des Brandenburger Tors hat, gleichzeitig aber auch jene Räume mit Musik füllt, in denen bis 2014 der legendäre Berliner Club „Cookies“ residierte. Die Head of Music für die sogenannte DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) ist hierzulande eine der wichtigsten Playerinnen in der modernen Welt des Musikhörens – auch wenn sie das selbst vermutlich nie so formulieren würde. Sie leitet die Musikredaktion, kuratiert mit ihrem Team die zugkräftigen Playlists, nimmt Einfluss auf die Entscheidungen, welche jungen Artists zum Beispiel im Förderprogram „Radar“ oder „Equal“ unterstützt werden. Das renommierte Wirtschaftsmagazin „Forbes“ nahm Conny in diesem Jahr in ihre Liste „30 under 30“ in der Kategorie „Entertainment“ auf – wo man ihr Foto zum Beispiel neben Musiker:innen wie Wet Leg, Fred Again, Dodie, Loyle Carner oder Bakar findet.

Umso erfreulicher, dass wir mit ihr kein schnödes Business-Interview führen mussten, sondern auch über ihr eigenes Fan-Sein und über die Entwicklungen in der Musik- und Medienwelt sprechen konnten. Außerdem geht es um ein Herzensprojekt ihres Teams: den „All Music Friday“, der am 21. April 2023 in Berlin in den Wilhelm Hallen stattfinden wird. Dieser Musikgipfel richtet sich in erster Linie an, so Conny, „Creators – also Künstler:innen, Produzent:innen, Songwriter:innen, aber auch ihre Teams hinter und vor der Bühne. Also Labels, Agenturen, einige Medienpartner:innen.“ Namhafte Speaker:innen sind zum Beispiel: Badmómzjay, Miksu/Macloud, Jumpa, Mine, Lie Ning, Charlotte Brandi. Live-Musik gibt es von Giant Rooks, die dort ihren ersten Gig in diesem Jahr spielen werden.

Alles weitere erfahrt ihr auf der Webiste vom „All Music Friday“ und natürlich im Interview.

Bevor wir über den „All Music Friday“ sprechen: Ich mag es immer sehr, wenn man über Menschen wie dich, die in so einflussreichen Positionen arbeiten, etwas erfährt, das über die Business-Seite hinausgeht. In deinem Fall ist der persönliche Umgang mit Musik natürlich ein guter Zugang: Welche Spotify-Playlist ist dein privater Go-To-Place? 

Da gibt es einige. Mein „Release Radar“ ist mir zu einer schönen Freitagsroutine geworden ist. Den höre ich gerne auf dem Weg zur Arbeit. Dann schaue ich natürlich immer in den „New Music Friday“, um „on top of the game“ zu sein“. Ich bin generell auch ein Fan von den personalisierten Mixes. Meine absolute „Guilty Pleasure Playlist“ ist aber die „All Out 2000s“. Wobei es ja eigentlich keine „guilty pleasures“ gibt … Also: Ich habe ein Herz für den R’n’B aus der Zeit und generell für 2000s Music. Die ist ja jetzt auch wieder im Kommen. Damit kriegt man mich sehr.

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Und noch eine Frage in diese Richtung: Was war so eine Konzert- oder Festival-Erfahrung, über die du sagen würdest: „Die trag ich für immer im Herzen!“? 

Ich habe in Berlin studiert und da war das Melt Festival natürlich sehr prägend für mich. Ich habe vor allem die Festivals der 2010er-Jahre in sehr, sehr guter Erinnerung. Apparat, Gold Panda, SBTRKT und Digitalism hatten da ihre Blütezeit. Da blicke ich mit sehr viel Melancholie zurück, weil es einfach eine tolle Erfahrung war. Ich bin leider lange nicht mehr da gewesen und scheue mich so ein bisschen davor, weil ich denke, dass sich das auf diese vielleicht etwas verklärt-schöne Erinnerung auswirkt. 

Ich weiß was du meinst: Mir geht es da ähnlich. Aber ich bin dann nach ein paar Jahren noch mal hin und habe festgestellt, dass sich diese Erinnerungen eher sehr angenehm übereinander legen. Aber lass uns jetzt zum Groß-Event kommen, der eigentlich ja auch der Anlass dieses Interviews ist. Am 21. April wird in Wilhelmsruh der „All Music Friday“ stattfinden. Soviel Musikprominenz wird dieser Teil Berlins dann eine Weile lang nicht mehr wieder sehen. Es scheint ein wenig dein Herzensprojekt zu sein – erzähl doch mal, wie es dazu kam, dass ihr jetzt dort diesen Summit veranstaltet? 

Die Wilhelm Hallen in Wilhelmsruh, wo der Summit stattfinden wird, sind wirklich wunderschöne Hallen und sie passen perfekt zu unserem Event. Während der Corona-Zeit haben dort einige Kunstgalerien eröffnet und es gab sehr viele sehr schöne Ausstellungen. Auch das Label „keinemusik“ hat dort seine Homebase – und noch einige andere Firmen aus der Kreativbranche. Der Ort ist also auf jeden Fall historisch sehr musik- und kunstheavy. Und ja, es ist ein absolutes Herzensprojekt. Aber ich spreche da wirklich für das gesamte Musikteam, das dahintersteht. Wir freuen uns sehr. Weil es auch das erste Mal ist, dass wir so etwas machen. Eine eintägige Musikkonferenz gab es in dieser Form von Spotify in Deutschland noch nicht. Auch in Europa gab es bisher keine vergleichbaren Musik-Events von Spotify. Die grundlegende Inspiration wurde uns von unseren Podcast Kolleg:innen gegeben, die letztes Jahr den „All Ears Podcast“ Summit pioniert haben. Unser Gedanke dahinter ist: Wir wollen das, was wir in der App als Mission haben, im Real Life abbilden. Wir wollen ein Zuhause für Kreative sein, eine Plattform für Fans und Musiker:innen – und der „All Music Friday“ nimmt das sozusagen wörtlich und schafft einen Raum, in dem das möglich ist. Wir erwarten so circa 1400 Besucher:innen und das sind primär Creators – also Künstler:innen, Produzent:innen, Songwriter:innen, aber auch ihre Teams hinter und vor der Bühne. Also Labels, Agenturen, einige Medienpartner:innen wie ihr.

Was werden dabei die Kernthemen des „All Music Friday“ sein? 

Wir habe drei Kern – Themen, Da wäre zum einen der Wissensaustausch – also Education. Künstler:innen, Labels, Partner:innen sollen wissen: Was sind unsere Tools? Was sind die Möglichkeiten? Wie nutzen wir sie am besten? Es ist ja grundsätzlich positiv zu sehen, dass die Digitalisierung generell – nicht nur das Streaming – dazu beigetragen hat, dass mehr Menschen einen besseren Access haben, dass mehr Menschen Musik machen und veröffentlichen können. In diesem Feld haben wir viele Masterclasses, die wird man auf der „Discovery Stage“ finden. Wir haben zum Beispiel eine „Electronic Dance Masterclass“, was natürlich für Berlin besonders gut passt. Die wird Joplyn halten. Milky Chance werden einmal komplett über ihren „Spotify For Artists“-Account gehen und zeigen, was ihre Meilensteine waren und wie sie die erreicht haben. Das ist also „Education“. Als zweites Kernthema haben wir das, was ich „Trends“ nennen würde. Da geht es um lokale, aber auch globale Entwicklungen in der Musik. Wir haben da viele tolle Songwriter:innen zu Gast, aber auch Producer:innen. Miksu / MacCloud, Suena und Jumpa, werden auf dem „Hit-DNA“-Panel zum Beispiel runterbrechen, was ihrer Meinung nach die „special sauce“ von einem Hit ist. Und uns die Trends verraten, auf die sie gespannt sind.

Wir schauen schon, dass es keine Spotify-Werbe-Veranstaltung wird.

Werden auch Spotify-Speaker:innen dabei sein? Für Artists und Fans wäre es ja auch spannend, von euch Einblicke zu bekommen …

Wir schauen schon, dass es keine Spotify-Werbe-Veranstaltung wird. Aber wir haben einige Speaker:innen da – auch von unserem Global Team, welche  maßgeblich an der internationalen Strategie arbeiten . Da wäre zum Beispiel Sulinna Ong, die unsere globale Editorial Strategie leitet. Sie wird bei einem Fireside Chat über Trends sprechen, die wir global sehen. Das wäre also der „Trends“ teil, der dritte Themenblock ist dann das, was du am Anfang des Interviews angesprochen hast: die persönlichen Geschichten und Eindrücke. Da freue ich mich besonders drauf. Wir haben Künstler:innen wie Jordy, also badmómzjay, Charlotte Brandi und Mine eingeladen, die über ihre persönlichen Karrierewege und ihre Liebe zur Musik sprechen werden. teDer Access zu Producer:innen und Songwriter:innen. Insgesamt haben wir über 60 Speaker:innen an dem Tag. Wir haben also jede Minute ausgemaxt. Neben den zwei Bühnen gibt es  dann nochmal so eine „Workshop Creator Area“, wo man auch einfach mix and mingle machen kann.

Wird es auch Konzerte geben? 

Ja. Die Giant Rooks werden zum Beispiel eine Live Performance geben. Wir sind super happy darüber, weil die Jungs auch gerade eine große US-Tour gemacht haben und an einem neuen Album arbeiten. Es ist der erste Gig, den sie in diesem Jahr in Deutschland spielen – und sie werden auch „Bubble Gum“ von ihrer „Spotify Singles“-Session zum ersten Mal performen. Mit den Giant Rooks verbindet uns schon eine längere Journey. Sie waren mal „Radar Alumni“ – so nennen wir unser Förderprogramm für Newcomer:innen. 

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Ich hatte vor einigen Jahren mal die Gelegenheit mit Jimmy Iovine über den Apple Music Launch zu sprechen. Er hat damals sehr betont, dass man bei Apple vorhabe mit einem eigenen „Radiosender“ und einem großen Team redaktionell zu punkten. Sein Spin war so ein bisschen: Spotify, der Konkurrent und Marktführer, sei die Firma der Algorithmen, bei Apple zähle Kuration und menschlicher Input. Das war natürlich damals schon polemisch überspitzt und nicht wahr, aber ich finde schon, dass Spotify – zumindest in meiner Wahrnehmung – in den letzten Jahren vielmehr kuratierend und redaktionell in Erscheinung getreten ist als noch zu Anfang. Wie bewertest du das?

Ich glaube, wir zeigen generell schon immer in erster Linie auf, welche Möglichkeiten es bei Spotify gibt. Kuratierte Playlisten und eine Musikredaktion sind ein wichtiger Weg, wie Nutzer:innen und Fans Musik entdecken können. Aber wir haben auch noch andere Wege: Wir haben den Homefeed Browse, wir haben Playlisten, die du und ich erstellen und teilen können. Wir haben algorithmische Playlisten. Ich glaube einer unserer Vorteile ist, dass wir diesen Mix aus technisch personalisierter Musik und einer Redaktion haben, in der über 150 Redakteur:innen weltweit arbeiten, die kuratieren, oder Trends in anderen Ländern spotten, die auch in Deutschland funktionieren würden. Grundsätzlich ist unser Ziel, die wirklichen Bedürfnisse´ von Hörer:innen zu erkennen ihnen neue Musik nahezubringen. 

Also, etwas polemisch gefragt: Müssen wir uns als DIFFUS fürchten? 

Also ich lese euch gerne und bin auch Instagram-Followerin. Aber im Ernst: Ich kann natürlich nicht so viel über die gesamte Medienwelt sagen, aber es gibt schon Studien, die belegen, dass Fans und Hörer:innen sehr gerne über Medien informiert werden wollen, denen sie vertrauen. Wahrscheinlich ist es schon so, dass sich die Medienwelt durch die Digitalisierung verändert hat, aber ich glaube nicht, dass ihr euch Sorgen machen müsst als Musikmedium. 

Wir haben auch einige Playlisten bei euch, die ganz gut laufen und zu denen wir viel Feedback bekommen. Eigentlich will ja jedes gute Musikmedium bei euch passieren und investiert auch einiges an Arbeitszeit darin. Wie bewertest du das? 

Grundsätzlich ist das natürlich super cool. Das ist ja das Ziel von unserem Plattformgedanken: Wir wollen die Möglichkeiten und die Tools geben, dass alle – egal ob Künstler:in und Medium – sie für sich nutzen können. Für Musik-Fans ist es sicherlich auch hilfreich, wenn sie gleich die Musik hören können, über die bei euch geschrieben oder gesprochen wird. 

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„Gesprochen“ ist ein gutes Stichwort. Es gab bei euch zum Beispiel den sehr tollen Podcast „Black Girl Songbook“ von Danyel Smith – das war einer der ersten, bei dem Musik komplett ausgespielt werden konnte. Ich habe beim Hören gedacht: SO klingt die Zukunft des Musikjournalismus. Oder ein Teil davon. Irgendwo zwischen Radio To Go und Podcast. So viel in dieser Richtung kam dann aber gar nicht, wie ich gedacht hatte. Sind solche Formate für euch interessant, die das verschmelzen, oder ist es rechtlich und technisch einfach noch zu schwer, das umzusetzen?

Zu den technischen und rechtlichen Aspekten kann ich nicht viel sagen, weil das auch nicht im Bereich meines Teams liegt. Aber du sprichst auf jeden Fall ein Format oder einen Trend an, der bei den Nutzerinnen gut anzukommen scheint. Wir haben ja auch die personalisierte „Daily Drive“-Playlist, die Musik und Wort-Beiträge mischt. Und es gibt Creators, die dieses Verschmelzen schon recht erfolgreich nutzen – das „Goldstückli“ von Winson und Ueli ist da ein gutes Beispiel. Auch auf die Gefahr, dass ich mich da wiederhole: Das ist ganz im Sinne unserer Plattformgedankens – wir haben die Nutzer:innen, wir haben die Reichweite, wir haben die Möglichkeiten und als Creator kann man dann gucken, wie man das nutzen will.  

Lass uns noch kurz über die Künstler:innen-Seite sprechen: Über „Spotify for Artists” können Artists unveröffentlichte Songs direkt an die Musikredaktion von Spotify pitchen. Ich kenn das auch aus unserer Redaktion, dass man oft Dinge bekommt in einer Form, die echt nicht cool oder passend ist. Wo man so denkt: „Macht doch erst mal eure Hausaufgaben, bevor ihr bei uns stattfinden wollt!“ Gibt’s ein Basic-Life-Hack für Artists wo du sagen würdest: „Kleiner Tipp, wenn ihr das und das macht, habt ihr schon mal einen minimalen Vorteil…“

„Basics“ sind auf jeden Fall wichtig – das kann ich bestätigen und das ist auch das, was ich in erster Linie mit auf den Weg geben will. Viele Künstler:innen denken: Mehr ist immer besser! Aber das stimmt nicht immer Wir haben vorgefertigte Schablonen für das Pitchen und die haben schon ihren Sinn. Man kann Text angeben, man kann den eigenen Song in einen Kontext setzen, man kann Genres angeben, man kann Playlisten vorschlagen. Wer da seine oder ihre „Hausaufgaben“ macht, ist schonmal im Vorteil. Es geht dabei ja darum, sich in den Hörer oder die Hörerin zu versetzen und sie zu erreichen. Tourdaten oder ausufernde Infos sind natürlich auch interessant, aber vielleicht erst ein paar Schritte später – für das erste Hörerlebnis macht das keinen großen Unterschied. Das wäre der Tipp, den ich sehr, sehr gerne mitgeben kann.

Es ist leider immer noch so, dass global betrachtet nur jede fünfte Musik veröffentlichende Person eine Frau ist – da gibt es viel nachzuholen.

Ich muss zugeben, dass ich euch selbst immer mehr als Kurator:innen oder gar als Medium wahrnehme: Ihr habt bei den Acts, die ihr pusht, denen ihre exklusive Sessions ermöglicht, etc. schon ein gutes Händchen – und vor allem wirkt es oft organisch und nicht irgendwie von Labelseite „gekauft“. Wie kommen Entscheidungen zustande, welche Acts ihr highlighted? 

Das kommt natürlich auf den Kontext an. Wir haben zum Beispiel das „Artist und Label Partnership“ Team. Deren Mission ist esunteranderem, mit Künstler:innen für unsere Playlist-Kampagnen oder unsere Förderprogramme „Equal“ und „Radar“ zusammenzuarbeiten. Da spielen ehrlicherweise sehr viele verschiedene Faktoren mit rein ein. Bei „Radar“ hingegen ist es so, dass wir aktiv Newcomer:innen fördern, in denen wir ein großes Potential sehen. Da sind wir „early stage“ in ihrer Karriere dabei – nach der ersten EP oder dem ersten Album. Für „Equal“ wiederum suchen wir explizit weiblich gelesene Personen: Es ist leider immer noch so, dass global betrachtet nur jede fünfte Musik veröffentlichende Person eine Frau ist – da gibt es viel nachzuholen. Du siehst also: Pauschal kann ich deine Frage nicht beantworten.Das kommt immer auf die gewisse Aktivität, Kampagne oder den Case auch an.

Ich freu mich auch immer sehr, wenn mal wieder eine Indie-Künstlerin aus unserem Kosmos, die es wirklich verdient hat, auf dem Cover der „Equal“-Playlist und damit auf eurem Banner am Times Square ist. Diese Fläche zur Verfügung zu stellen, ist ja nicht nur ein Marketing-Move – man kann das ja schon als Statement lesen. Ich finde in vielen Dinge positioniert sich Spotify schon oder highlightet gewisse Werte oder Inhalte. Wie wichtig ist Haltung für dich – also vor allem mit Blick auf die Positionierung der Marke – im Tagesgeschäft? 

Da macht es Sinn, sehr klassisch auf die Mission und das Founding von Spotify zu schauen – das war da schon von Anfang an implementiert und ich glaube das ist auch ein Grund, warum viele Spotify als Arbeitgeber attraktiv finden. Spotify wurde ja gegründet aus dem Kerngedanken, dass man illegales Streaming und Downloads bekämpfen bzw. eine Alternative bieten will. Das war die Mission: eine bessere, demokratische, offene Möglichkeit für Kreative zu geben. Daniel Ek hat schon recht früh Werte definiert, die in der DNA der Firma sein sollen. „Playful“ sollte unser Produkt sein – also Spaß machen und sich nicht immer so ernst nehmen. „Innovativ“ sollte Spotify sein, also Innovation vorantreiben. Aber auch „sincere“ – also ehrlich. Das sind die Werte, die wir als Firma und als Team leben. Was in den letzten Jahren für uns – aber auch für Nutzer:innen und Künstler:innnen – immer wichtiger geworden ist, sind die Themen Equity und Diversität. Also nicht Equality, dass alles gleich ist, sondern eben Equity: denen mehr Ressourcen zu geben, die sie brauchen, weil sie vielleicht nicht von derselben Startlinie anfangen. Das ist der Grund, warum wir Programme wie „Equal“ aufgebaut haben, obwohl das Ziel von „Equal“ natürlich ist, dass es irgendwann keinn „Equal“ Programm mehr geben muss. Ich denke schon, dass wir einfach als Firma grundsätzlich in allen Dingen, die wir machen, immer hinterfragen, ob wir noch mit unseren Werten übereinstimmen oder nicht.

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Damit ist unsere Zeit auch schon am Ende. Gibt’s noch was, dass du als Schlusswort loswerden willst? 

Einfach nur, dass ich mich wahnsinnig auf nächste Woche freue. Wir haben uns als Team das Ziel gesetzt, dass jede Person, die zu uns kommt, mindestens eine neue Sache für sich entdecken soll oder einen neuen Kontakt knüpfen soll mit einer Person, die sie vorher nicht kannte. Ich bin sehr stolz auf das Programm, das wir kuratiert haben, aber ich glaube, dass viele Dinge einfach off stage passieren werden. Es gibt viele Dinge, Gespräche, Happenings, Diskussionen, die, glaube ich, gar nicht vorhersehbar sind und auf diese Momente freue ich mich am meisten. 

Dieses Interview ist im Rahmen einer Partnerschaft mit dem „All Music Friday“ von Spotify entstanden.

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Titelstory: SSIO

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