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„Crisis Kid“ Corbin taucht wieder auf

Posted in: News
Tagged: Corbin

Vor über einem Jahrzehnt sorgte Corbin – damals noch als Spooky Black – mit „Without You“ für Aufsehen. Ein 15-Jähriger im schwarzen Durag und Rollkragenpulli, der durch verschneite Wälder Minnesotas streift, hätte man zur selben Zeit wahrscheinlich eher von Yung Lean erwartet. Und genau wie das Video zu „Gingseng Strip 2002“ vom schwedischen Rapper, ging auch Corbin über Nacht viral. Sein Auftritt blieb aber nicht ohne Kritik: Ist R&B im Durag als weißer Artist eine Hommage oder schon kulturelle Aneignung? In einem seltenen Interview mit dem britischen Magazin The Face verrät er: „Ich versuche nicht an meine alte Musik zu denken. Wenn ich es doch tue, fühlt es sich an, als wäre das ein anderer Mensch.“

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Auf Spurensuche

Und auf alte Musik kann Corbin tatsächlich umfangreich zurückblicken. Nach seiner Umbenennung setzte er 2017 mit „Mourn“ einen Meilenstein für experimentellen R&B. Am düsteren, emotionsgeladenen Album werkelten auch die Producer Shlohmo und D33J mit, welche später nicht unwesentlich am Sound von Joji, Lil Yachty, BANKS bis hinzu Drake und A$AP Rocky beteiligt sein sollten.

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2020 legte er überraschend mit dem roughen Mixtape „Ghost With Skin“ und einem Musikvideo zum Track „Tell Me“ nach. Es kommt dabei nicht von ungefähr, dass uns Corbin aus dem Nichts sein Herz ausschüttet, um danach wieder im Erdboden zu versinken. Dieses „Nicht-Marketing“ brachte ihm aber eine treue Community ein, die sich im Subreddit r/spookyblack seit 2014 auf Spurensuche begibt und jedes noch so kleine Auftauchen frenetisch umjubelt.

Soundtrack zur Selbstheilung

Und kurz nachdem sich Fans noch die Augen rieben, weil Corbin Jahre später noch ein Musikvideo zu „Diazepam“ aus der Ghost-With-Skin-Era nachschickte, ploppte im Januar „Without You“ auf allen Streamingplattformen auf. Jener Song der ihn 2014 bekannt machte. Zeitgleich wurden auch „Mourn“ und „Ghost With Skin“ für Liebhaber:innen erstmalig physisch auf Vinyl gepresst.

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Zwei Singles später und man konnte bei Corbin tatsächlich von einem „echten“ Album-Rollout sprechen. Dieser gipfelte im Release von „Crisis Kid“ am vergangenen Freitag. Den Albumtitel darf man auf den insgesamt zehn Tracks auch wörtlich nehmen. Depressionen, Alkoholsucht und der plötzliche Hype in jungen Jahren sind nur einige persönliche Krisen, die auf der Platte verarbeitet werden. Auch hier lassen sich deutliche Bezüge zu Yung Lean wieder erkennen. „Crisis Kid“ ist der Soundtrack zur Selbstheilung, das Ergebnis aus Nüchternheit und Selbstreflexion.

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Dieses Wechselspiel lässt sich natürlich auch auf musikalischer Ebene feststellen. R&B trifft auf Post-Punk, Gitarrenriffs auf Lo-Fi und 80s auf Rap. Songs wie „Cry Out In Pain” erinnern an die düsteren Klanglandschaften von Joy Division, ohne aber dabei Corbins Wurzeln im Cloud-Rap zu verleugnen. Parallel laden Tracks wie „Come Down“ oder „Curse of Creation“ dazu ein, in Armen versunken beim Rausschmeißer der Prom Night gemeinsam zu schunkeln. Die unverkennbare Corbin-Mischung machts, die ihn Release um Release in jenes Rampenlicht stellt, in dem er selbst gar nicht sein will.

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