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„Das BRAT-Remix-Album war ein kultureller Reset!“ – Caroline Polachek im Interview

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Vor einer Woche wurde das Kraftwerk in Berlin für eine Nacht zu einem schillernden Tempel der alternativen Pop-Musik. Bei einem Event von H&M traten dort nämlich gleich mehrere internationale Stars auf, um Musik, Mode und Tanz zu vereinen. Eröffnet wurde der Abend mit Shows von Caroline Polachek und Troye Sivan, bevor dann Arca und Jada mit jeweiligen DJ-Sets übernahmen und die Menge endgültige in Ekstase versetzten.

In diesem Rahmen hatten wir die seltene Gelegenheit, Caroline Polachek ein paar Fragen zu stellen. Die Art-Pop-Musikerin aus New York war zuletzt mit einem Feature auf dem BRAT-Remix-Album von Charli xcx zu hören. Davor veröffentlichte sie Anfang des Jahres eine erweiterte Version ihres gefeierten Albums „Desire, I Want To Turn Into You“. Aber neue Musik ist längst in Planung, wie sie uns im Interview verrät. Außerdem geht es um Radiohead, Impressionismus und ihr Faible für Neologismen.

Hallo, Caroline. Was treibst du zur Zeit?

Ich schreibe ein neues Album, höre eine Menge Musik und lebe mein Leben. 

Mit deinem Beitrag zum Soundtrack von „I Saw The TV Glow“ hast du dich mit dem Grunge-Genre auseinandergesetzt. Gibt es noch andere musikalische oder ästhetische Ideen, die dich im Moment interessieren?

Jede Menge, aber sie haben keine Namen! 

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In einem Interview mit Vulture hast du kürzlich darüber gesprochen, dass du es liebst, neue Wörter zu erfinden und dass du dich bei diesen Neologismen stark von der deutschen Sprache inspirieren lässt. Da wir ein Berliner Magazin sind, hat uns das neugierig gemacht: Welche deutschen Wörter faszinieren dich und warum?

Zeitgeist ist das beste Wort überhaupt. „time-ghost“! Unglaublich. 

Du durftest Radioheads „True Love Waits“ in der Orangerie in Paris performen, wo die Seerosen-Gemälde von Claude Monet hängen. Warum hast du dich für diesen Song entschieden? Wie hat sich diese Erfahrung für dich angefühlt?

Die Einladung, dort aufzutreten, hat mich zuerst dazu gebracht, ein Repertoire aus reiner Ambient-Musik zu machen, zu Ehren der Tatsache, dass die Seerosen das erste „immersive“ Gemälde überhaupt waren. Aber dann kam mir in den Sinn, wie Brian Eno über seine Ambient-Werke sprach, wo er sagte, er wolle „die Person aus dem Landschaftsgemälde entfernen, um nur die Landschaft zu haben“. Und mir wurde klar, dass ich buchstäblich das Gegenteil tue, indem ich mich in die Landschaft einfüge, und das wollte ich entsprechend ernst nehmen. Das brachte mich dazu, über den Impressionismus nachzudenken und darüber, was das für die Lyrik bedeutet: ein Bild zu malen, das abstrakte Fragmente verwendet, um eine wahrere Realität zu erreichen.

Ich denke, „True Love Waits“ ist ein impressionistisches Meisterwerk unserer Generation, es ist einer meiner Lieblingssongs von Radiohead und hat auch Jahrzehnte an Versionen und Destillationen durchlaufen, genau wie die Seerosen. Es war verdammt beängstigend, dort aufzutreten, ich war sehr nervös, aber die ganze Sache fühlte sich sehr heilig an und hat mir so viel beigebracht.

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Vor ein paar Wochen hast du das fünfjährige Jubiläum deines Debüts „Pang“ gefeiert. Wie blickst du heute auf das Album zurück?

Es kommt mir schon wie eine Ewigkeit vor – ich glaube, die Pandemie hat bei allen die Uhren zurückgestellt – aber ich blicke mit viel Stolz darauf zurück. Ich habe damals mit einem sehr engen Team, die alle wirklich an meine Vision geglaubt haben, und ich blicke mit so viel Dankbarkeit auf das zurück, was wir erreicht haben. Es war, als hätte ich einen geheimen Planeten entdeckt, auf dem Tausende von Menschen mit mir diese Sprache der Romantik, der Traurigkeit und der Magie sprechen wollten. Ich werde nie vergessen, wie sich diese ersten Solo-Shows angefühlt haben! 

Mit deiner Playlist „If u plz“ gibst du deinen Fans regelmäßig Einblicke in deine private Musikrotation. Gibt es irgendwelche Neuentdeckungen, von denen du uns erzählen kannst?

Ich bin ganz verliebt in dieses New Yorker Projekt namens Threshold. Das Remix-Album von Charli xcx war natürlich ein kultureller Neustart, ich liebe es und habe große Ehrfurcht vor ihrer Vision. Und ich liebe den neuen Song von LEYA, „Corners“. 

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Worauf freust du dich im Moment am meisten?

Ich liebe den Herbst, aber die letzten drei Jahre war ich zu dieser Zeit auf Tour. Also freue ich mich darauf, ihn dieses Mal zu genießen! Stricksachen tragen und durch das Laub stapfen… das mag ich am liebsten.

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