Debüt-EP von Akryl: „wenn ich groß bin, will ich alles werden außer alt“
Auch auf ihrer EP „wenn ich groß bin, will ich alles werden außer alt“ zeigt Akryl wie vielseitig Zurückhaltung klingen kann. Die Newcomerin begeistert mit ihrer sanften Stimme auf ruhigen Gitarren, Klavier und leichtem Schlagzeug. Ihre Stimme, die oft friedlich klingt, ist dabei trotzdem stark und eindringlich. Schon auf „Sag Was“ hat die Musikerin das bereits bewiesen. Ab und zu gesellt sich zu Akryl auch eine Mehrstimmigkeit, wie auf „Verlier Mich“, was ihrer rohen Ehrlichkeit noch mehr Nachdruck verleiht. Ihre Genrevielfalt behält sich Akryl seit ihrem ersten Song bei.
Anders als Akryl singt, „Ich hab Wachstumsschmerzen, die Angst wächst über mich hinaus“, ist die Sängerin mit ihrer ersten EP vielleicht jetzt schon in ihren Sound gewachsen. Ihre verhaltene Art verleiht ihr eine Authentizität, die erfrischt und in der man sich aufgehoben fühlt.
Musik zum Gedankensortieren
Akryls weiche Stimme erzählt von Themen, die junge Menschen beschäftigen: Aufwachsen, Ideale, Selbstakzeptanz. Die Singer-Songwriterin erschafft in ihren Songs eine Hülle, in der man okay ist, so wie man ist. „Ich wär’ gern’ ich mit mehr Vernunft“. Die Newcomerin findet Töne für Gedanken und Ängste, die man manchmal vielleicht lieber wegschieben würde. Wenn man die Sicht etwas verliert, dann bringt Akryl mit ihren Songs Licht ins Dunkel.
Akryls Texte sind wie Poesie, die zu Musik wird. Zeilen wie „Deine Stille schluckt alles wofür du stehst“ oder „und wenn der Außendruck steigt, reiß ich mir die Seele aus dem Leib“ haben von Anfang an begeistert – und auch ihre EP enttäuscht da nicht.

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