Dem „Unmut“ freien Lauf: Pavelo & Schnell bringen Moshpit-Material
In der Kürze liegt die Würze. Damit meinen wir nicht nur die kurze Zeit, innerhalb der Pavelo & Schnell ihr zweites Album raushauen, ziemlich genau ein Jahr nach ihrem Debüt. Sondern auch die kurze Zeit, die die Single „Unmut“ von uns in Anspruch nimmt. Aber die knapp zwei Minuten haben es in sich.
Autoradio ohne Genregrenzen
Das eben erwähnte Debütalbum „Volumen & Kraft“ vereinte noch – zumindest der Schätzung der beiden Künstler selbst nach – ungefähr sieben Genres. Die alle aufzuzählen, wäre jetzt Unfug, aber es bewegte sich irgendwo zwischen Techno und Indie-Rap, wodurch sich die beiden Wunderknaben eine ganz eigene Stellung im aufblubbernden NNDW-Kosmos sicherten. Mit der handvoll Singles, die seitdem gedroppt wurden, zeigen Pavelo & Schnell, dass das kommende Album „Autoradio“ diesen Sound auch gerne noch weiter ausweitet.
Deichkind meets Idles
Und damit zurück zu „Unmut“: So wütend und punkig haben wir die beiden nämlich noch nicht erlebt. Punkig heißt hier nicht, dass man schrammelnde Gitarren erwarten kann, aber die Attitüde ist die gleiche. Ein wubbernder NNDW-Synth macht schon mal klar, dass hier niemand stillsitzen bleibt – was dann getoppt wird durch einen ungezähmten Boris Schnell, der uns diese Parole entgegenschmettert: „Freien Lauf dem Unmut, dem Unmut freien Lauf!“ Von Spucken, von Kotzen, von Wut im Bauch ist die Rede. Schlicht ein Moshpit-Brett, das klingt, als hätten Deichkind und Idles ein Kind zur Welt gebracht.
Unmutserfüllte Ausraster
Ebenfalls herrlich: Das Musikvideo, in dem Boris‘ Gesicht auf Clips berühmter Ausraster gemorpht wird: Von „Halt Stopp“-Andreas über Klaus Kinski bis Rudi Völler. Die Kreativität aber auch der Witz von Pavelo & Schnell wurde damit mal wieder unter Beweis gestellt und lässt uns – voller Unmut natürlich – den 5. April abwarten, an dem „Autoradio“ erscheint.
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