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Die 10 besten Alben international

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Damit ihr euch die besten Alben des Jahres noch einmal ins Gedächtnis rufen könnt, haben wir eine Liste mit den zehn besten Platten zusammengestellt, die 2022 von internationalen Künstler:Innen erschienen sind. Mit dabei: Wet Leg, Taylor Swift, The 1975, Harry Styles, Alvvays, Bilderbuch, Bad Bunny, Kendrick Lamar, Rosalía und Nilüfer Yanya.

Wet Leg – Wet Leg

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Das Duo Wet Leg von der Isle of Wight zählte bereits im vergangenen Jahr zu unseren 10 besten neuen Künstler:innen 2021. 2022 haben sie nun diesen Status ein für allemal besiegelt – und das mit ihrem Debütalbum. Auf dem Longplayer, der ihren eigenen Bandnamen trägt, präsentieren uns Wet Leg, wofür sie stehen. Gefeilter, ausproduzierter Indie-Sound mit Charakter und vor allem ganz viel schrägen Humor. Auf zwölf Songs nimmt uns die Band mit auf Schaukelstühle einer Veranda, eine Autofahrt oder in den Supermarkt – diese Szenarien sind dabei so wandelbar wie die Band selbst. Rhian Teasdale und Hester Chambers gehen weite Wege mit ihrer kreativen, teils absurd wirkenden Ader. Dabei scheint es, als träfen Wet Leg gerade einen Nerv, der sich in dieser oft viel zu grau wirkenden Welt nach Leichtigkeit sehnt – und diese auch genau hier bekommt. Auf „Wet Leg“ gibt es mindestens eine Hymne für alle Twentysomethings. 

Taylor Swift – Midnights

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Es sind die schlaflosen Nächte, die Reisen durch Träume und die großen Fragen, die wir uns in all dem stellen. Das, was uns durch die dreizehn Songs auf „Midnights“ von Taylor Swift geleitet hat. Wie, als wären wir gerade selbst da, während die Uhr zwölf schlägt. Genau das ist es wahrscheinlich auch, was „Midnights“ zu einem der Alben des Jahres und den Longplayer zur meistgestreamten Neuveröffentlichung jemals auf Spotify gemacht hat. Eine Nacht aus „Lavender Haze“, die zu den selbstkritischen Gedanken von „Anti-Hero“, bis wir den prasselnden Regen zu „Midnight Rain“ hören und schließlich nach „Mastermind“ endlich einschlafen. Gemeinsam mit ihrem Produzent Jack Antonoff teilt sich Taylor Swift die meisten Credits auf dem Album, zu dem auf einem Track auch noch eine weitere Popgröße mit dem Namen Lana Del Rey hinzu kommt. Viel mehr können wir eigentlich nicht von einem Album wollen. 

The 1975 – Being Funny in A Foreign Language

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Im Jahr 2018 erschien die Singel „Sincerity Is Scary“ von The 1975. Ein wunderbar harmonisch klingendes Popstück aus einem vielfältig instrumentalen Mix, das die Hürde zwischen dem inneren Gefühl und der folgenden Reaktion beschreibt – es macht Angst, vollkommen aufrichtig zu sein. Vier Jahre später scheint der Verfasser dieses Inhalts und Frontsänger der Band, Matty Healy, damit ein Stück weiter abgeschlossen zu haben. Denn das fünfte Studioalbum von The 1975 mit dem Titel „Being Funny In A Foreign Language“ beschäftigt sich genau damit, wie es ist ehrlich zu sein. Radikale Ehrlichkeit in den Sounds wie in Texten, die sagen, wie es ist. Für The 1975 scheint es vorbei zu sein mit unüberlegter Lyrics, deren einziges Ziel ist, die Enden miteinander zu reimen. „Being Funny In A Foreign Language“ bietet uns präzise 44-Minuten-Songs, die sich fernhalten von Euphemismen und langen Reden, sondern sich auf nichts fokussieren als hochwertige Popmusik und den kurzen Sinn.

Bad Bunny – Un Verano Sin Ti

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Er ist und bleibt einer der erfolgreichsten Popstars des Planeten und sorgte erst kürzlich für Schlagzeilen, als Ticketmaster den Einlass zu seinem Stadiongig in Mexico dermaßen verkackte, dass viele Fans in Tränen ausbrachen oder ihrer Wut freien laufen ließen. Benito Antonio Martínez Ocasio alias Bad Bunny wurde mit „Un Verano Sin Ti“ zurecht für einen Grammy nominiert – und zwar in der Königsklasse „Album des Jahres“. Es war das erste mal, dass ein spanischsprachiges Album in dieser Kategorie nominiert wurde. Bad Bunny hat aber nicht nur Hits wie „Me Porto Bonito“ und „Efecto“ auf dem Album, er verbindet seine Arbeit auch immer mit seinem politischen Engagement in seinem Heimatland Puerto Rico. Den Videoclip zu „El Apagón“ verband er mit einer Dokumentation über die Gentrifizierung, Kolonialismus und die ständigen Ausfälle des Stromnetzes in Teilen von Puerto Rico. Bad Bunny sagte dazu: „Ich mache auch heute noch in erster Linie Musik für die Menschen in Puerto Rico. Ich mache Musik von hier aus, damit der Rest der Welt sie hören kann.“ Und genau das tut der Rest der Welt.

Kendrick Lamar – Mr. Morale & The Big Steppers

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Für Hip-Hop-Fans gab es in diesem Jahr kein Herumkommen um Kendrick Lamar, der seine Fans nach fünf langen Jahren endlich mit dem Release seines Albums „Mr. Morale & The Big Steppers“ erlöste. Aber das ist völlig okay, denn: Wie verdammt gut diese Platte ist, ist längst Konsens. „Mr. Morale & The Big Steppers“ hat mit „N95“ und „Silent Hill“ seine zugänglichen Momente, nur um uns im nächsten Moment mit Stücken wie dem kontroversen „Auntie Diaries“ oder dem brutalen Streitgespräch „We Cry Together“ zu konfrontieren, in dem Featuregast Taylour Paige ihren Gastgeber kurzerhand überstrahlt. Und auch abseits von einzelnen Highlights glänzt „Mr. Morale…“ mit wiederkehrenden Elementen und einem spannenden, gespiegelten Aufbau, der für Diskussionsbedarf sorgt. Reflektierte Kendrick auf seinem gefeierten „Too Pimp A Butterfly“ an vielen Stellen noch das Schicksal, die Probleme und die Stellung der afroamerikanischen Community als Ganzes, so nimmt er sich auf „Mr. Morale…“ mit solchen gesellschaftlichen Themen zurück. Stattdessen wirft der Rapper einen Blick nach innen und reflektiert sein eigenes Handeln, seine Haltung zu Abhängigkeit, Vaterschaft, Verlust, Transsexualität und den enormen Erwartungen, die die Öffentlichkeit an ihn stellt. Kendrick machte nie den Eindruck eines ungestümen Hitzkopfs, ganz im Gegenteil, aber so erwachsen und gleichzeitig verletztlich wie hier haben wir ihn noch nie gehört – und diese Mischung tut gut.

Bilderbuch – Gelb ist das Feld

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Im Rezept für „Gelb ist das Feld“ von Bilderbuch kommen nur zwei Zutaten vor: Gitarren & Liebe. Wenn die Band um Sänger Maurice Ernst bisher eines unter Beweis gestellt hat, dann, dass sie kein Fan von Stagnation ist und so fällt auch „Gelb ist das Feld“ denkbar anders als seine Vorgänger aus. Den Ton gibt hier die rosarote Detailaufnahme einer Rose auf dem Cover an: Noch nie klangen Bilderbuch so liebestrunken und schwärmerisch verträumt. Also lädt uns die Band ein zum Reigen auf Wolke 7, barfuß. Wer sich nochmal „Schick Schock“ wünscht, nochmal Hits wie „Maschin“ oder „Bungalow“, wird hier enttäuscht. Stattdessen ist „Gelb ist das Feld“ eine Liebeserklärung an die Liebe und an die Gitarre, die hier mit ausgedehnten Solos und Instrumental-Passagen förmlich zelebriert wird. Und am Ende sind Songs wie „Dates“ oder „Nahuel Huapi“ doch schon ganz schöne Hits…

Harry Styles – Harry’s House

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Harry Styles lud uns in diesem Jahr ganz nah zu sich nach Hause ein. Auf seinem dritten Studioalbum ist er ganz er selbst und macht damit genau, das was seine Fans an ihm lieben. Ehrlichkeit, Offenheit, Selbstliebe und alles in allem ein wholesome Charakter. In Harry’s House bekamen wir einen Rundgang durch die vier Wände des Popstars, die uns zwischen lebhaften Farben, emotionsgeladenen Tracks und zärtlichen Balladen hielten. Es ist bunt in Harry’s House, das uns von den verschiedenen Arten eines Zuhauses erzählt. Sei es durch die reichlichen Speisen in „Music for a Sushi Restaurant“ oder „Maple syrup / Coffee, pancakes for two“  in „Keep Driving”. Durch die vertraute Plattensammlung, die verschiedene Genres repräsentiert. Oder die Zerrissenheit zwischen Liebe und zerrütteten Familienverhältnissen, wie „Matilda“ thematisiert. Harry’s House ist perfekt, um immer wieder einen Besuch abzustatten und sich mit den 13 Tracks Zuhause zu fühlen.

Rosalía – Motomami

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Dass die in der Nähe von Barcelona aufgewachsene Rosalía Vila Tobella auf Popstar-Level ist, wusste man ja schon eine Weile. Als sie im letzten Jahr vor der Pandemie auf der Hauptbühne des Primavera Sound Festivals in Barcelona ihr Heimspiel zelebrierte, waren Show, Songs, Charisma und Publikumseuphorie auf Anschlag. Und trotzdem klappte vielen die Kinnlade runter, als sie im März ihr drittes Studioalbum „Motomami“ droppte. Wie sie hier katalanische Einflüsse, Bachata-Sounds, melancholische Bolero-Momente, Reggaeton und Trap vermischt, ist schon mal ganz großes Kino. Aber dann hat man noch gar nicht über diese Wahnsinnstimme gesprochen. Die kann auf Spanisch rappen, kraftvolle Refrains schmettern, lasziv locken oder mit Wut und Verachtung in der Kehle gegen die Stirn knallen. Derweil lassen die Überhits „Saoko“ und „Bizcochito“ noch immer TikTok heißlaufen, vor allem in Verbindung mit ihrem eigenen Meme-Move: Killerblick und schmatzendes Kaugummi-Kauen.

Alvvays – Blue Rev

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Es sind wieder gute Zeiten für Gitarrenmusik – und das liegt auch an einer Band aus Toronto, die eigentlich mit jedem Album aufs Neue unsere Herzen wärmt. Gemeint sind Alvvays um Sängerin und Songwriterin Molly Rankin, die für ihr neues Album „Blue Rev“ einen echten Starproduzenten an Bord holten: Shawn Everett, der schon für Adele, Kacey Musgraves und The Killers am Mischpult saß. Was auch in die Hose hätte gehen können, funktioniert vor allem bei Songs wie „Velveteen“, „Belinda Says“ oder „After The Earthquake“ auf Schönste. Die glatte Produktion nimmt dem punkigen Grundsound der Band nicht die Härte und Unmittelbarkeit, sondern poliert ihn so lange, bis diese Alvvays-Kompositionen geradezu funkeln. Das klingt bisweilen, als hätten Beach House mit ihren Mitteln ein Punk-Album aufgenommen, ist aber eigenständig genug, um nicht auf solche Referenzen angewiesen zu sein.

Nilüfer Yanya – Painless

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Auch wenn der Titel vielleicht anderes nahe legt, ist „Painless“, das zweite Album von Nilüfer Yanya, vor allem ein Album über Schmerz. Statt ihrem schillernden, lauten Debüt „Miss Universe“ einen entsprechenden Nachfolger zu spendieren, schürft sich die britische Singer-Songwriterin die Haut auf und schaut tatenlos zu, wie das Blut in die 12 Songs von „Painless“ sickert. Die Platte klingt, wie ihr Cover aussieht: Eine verdrehte Collage aus Großstadt-Beton und vereinzeltem Grün, Laut und Leise, nervösen Breakbeats und Radiohead-Arpeggios (man höre an der Stelle „Midnight Sun“). Überhaupt findet sich bis auf die rasselnde Perucssion auf „Painless“ wenig, was von Nilüfer Yanyas kehliger Stimme und ihrem wunderbar organischen Gitarrenspiel ablenkt. Zum Ende hin scheinen sich die Wunden zu schließen und die Protagonistin ihren Frieden zu finden. Der Closer „anotherlife“ klingt versöhnlich und beinahe schon nach dem Neuanfang nach einem harten Winter – vielleicht ist „Painless“ am Ende also doch nicht nur ein Album über Schmerz, sondern auch eines über Heilung.

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