Dieser eine Song: The Cure – Just Like Heaven
Wer an The Cure denkt, denkt wahrscheinlich unverweigerlich an den immensen Einfluss der Gruppe, was das Genre Gothic-Rock betrifft – viele Songs der Band sind schon jetzt legendär. Aber die Briten haben sich trotzdem nie so richtig in ein Genre stecken lassen. Einer der beliebtesten Songs der Gruppe ist der Track „Just Like Heaven“, ein Part des siebten Studioalbums „Kiss Me, Kiss Me, Kiss Me“. In typischer The Cure-Manier vereint die Gruppe auf dem Album Einflüsse verschiedener Genres – von Rück über Gothic bis hin zu Elementen des Pop.
Zwischen Schweben und Schwere
Was den Song so besonders macht, ist nicht nur die auffällige Experimentierfreude, sondern die perfekte Mischung aus gefühlvoller Leichtigkeit und emotionaler Tiefe. Schon von Beginn an wirbelt das Schlagzeug unverkennbar los und die einprägsame Gitarre geht direkt ins Herz und bildet zusammen mit der himmlischen Gesamtkomposition eine friedliche Stimmung.
The Cure haben sich schon auf früheren Alben wie „The Head On The Door“ schon an poppigere Loveongs getraut. Doch „Just Like Heaven“ legt in Sachen Schmetterlingsgefühle nochmal eine Schippe drauf. Die Musik untermalt dabei die überdrehten Gefühle, die man spürt, wenn man verknallt ist. „Spinning on that dizzy edge/ Kissed her face and kissed her head“ – der Text von Sänger Robert Smith fängt die chaotische Naivität von Liebe glaubhaft ein und es klingt fast so als würde er jede Zeile direkt aus seinem Herzen singen.
Dass „Just Like Heaven“ so ehrlich und nah wirkt, könnte etwas mit seiner Entstehungsgeschichte zu tun haben: 1987 lebte Sänger Robert Smith mit seiner Frau Mary in einer kleinen Wohnung in England. Smith erinnert sich in „Just Like Heaven“ an einen Ausflug mit seiner Frau an der Südküste Englands. Kein Wunder also, dass der Track wie der Soundtrack zu einem perfekten, leicht schwindligen Sommertag am Meer klingt. „Just Like Heaven“ ist also durch und durch romantisch – von Idee bis Vertonung.
Lebende Legenden
Nach „Just Like Heaven“ und dem dazugehörigen Album „Kiss Me, Kiss Me, Kiss Me“ haben The Cure im Laufe der Jahre noch weitere große Hits wie „Lovesong” oder „Friday I’m In Love” veröffentlicht. Mittlerweile zählen The Cure vierzehn Studioalben in ihrem Musikkatalog, dazu einige Live-Alben und Streams im Milliardenbereich. In 2024 hat die Band ihr neuestes Album „Songs Of A Lost World” veröffentlicht.
Man sieht also: Auch fast vierzig Jahre später dreht sich die Welt noch weiter zu The Cure. Die Band tritt nach wie vor live auf und hat es geschafft, nicht nur mit ihren Fans älter zu werden, sondern gleichzeitig immer wieder neue zu gewinnen. Und dazu zählen auch ziemlich bekannte andere Musiker:innen, wie die Cover-Version von Gracie Abrams oder der Auftritt mit Popstar Olivia Rodrigo beim Glastonbury Festival beweisen.
Das neue DIFFUS Print-Magazin
Titelstory: SSIO
Außerdem im Heft: Interviews mit badmómzjay, t-low, Magda, Paula Engels, fcukers, Betterov uvm. Außerdem große Reportagen über Kneipenkultur, Queer Rage und Essays!