Hits aus dem Kinderzimmer, Sabrina Carpenter Nonsens & „so als ob“ – Was diese Woche wichtig war
Hallo zusammen!
Wir wissen ja alle Jahre wieder nicht so recht, wie wir mit dem Eurovision Song Contest umgehen sollen. Ist nun mal ein Riesen-Event, das am Samstag wieder rund 200 Millionen Menschen geschaut haben, da muss man als Musikmedium schon irgendwie dabei sein. Andererseits passierte dort lange Zeit Musik, die wenig mit unseren Vorlieben zu tun hat. Aber genau das hat sich über die Jahre geändert: Am Samstag spielte Nemo zum Beispiel eine dramatische Indie-Ballade. Für Deutschland war mit Abor & Tynna ein regelrechter DIFFUS-Act am Start, die Schweizerin Zoë Më spielte eine wunderschöne, im Grunde fast folkige Ballade, Napa aus Portugal waren lässige Indie-Hippies, Gewinner JJ vermischte Pop mit Oper und Electro-Geboller und der Italiener Lucio Corsi hatte angenehme, melancholische Bowie-Vibes. Also alles im Grunde doch DIFFUS-tauglich.
So drübber das alles manchmal auch wirken mag, ist der Eurovision Song Contest immer noch eine der größten Bühnen, die wir in Europa haben. Deshalb hoffen wir mal, dass sich auch im nächsten Jahr wieder ein paar Acts finden werden, die ruhigen Gewissens auch bei DIFFUS passieren könnten.
Kadavar treffen Guildo Horn: Ein Talk über Rock, Schlager, Tour-Leben und ESC
Einer der ersten, der den ESC wieder für Gitarrenfreunde und jüngere Menschen cool machte, war Guildo Horn, der 1998 mit Stefan Raab im Team für Deutschland antrat. Sein „Guildo hat euch lieb“ und seine umarmende, bunte Performance schockte damals die Schlager-Fans und fixte eine junge Generation mit dem ESC an. Für unsere aktuelle Titelstory haben wir ihn gebeten, die Berliner Rockband Kadaver zu interviewen. „Schlagersänger, Diplom-Pädagoge, Mensch und Unmensch.“ Mit dieser augenzwinkernden Bond-Ansage eröffnet Guildo Horn das Gespräch, in dem der ESC-Veteran auf Lupus und Jascha von Kadavar trifft. Für die Stoner-Rocker ist das Timing perfekt: Gerade erst haben sie ihr neues Album „I Just Want to Be a Sound“ veröffentlicht – zehn psychedelische Tracks, die von Max Rieger (Die Nerven) produziert wurden.
Unsere Lieblingssongs in dieser Woche
Aber es war ja nicht alles ESC. Wir haben uns über die neue hyperop-rappige Single „Held“ vom Österreicher Sadi gefreut – und über „Liebe süße Mädchen“von Emma Rose, der bissigste und zugleich mausigste Tritt in die Eier, den man sich heute abholen kann. Auch Paula Engels wird mit jedem Song spannender, wie „Kleine Tatoos“ eindrucksvoll beweist. Bulgarian Cartrader ist mit der hypnotischen Single „Revirginize“ zurück und wir feiern piyas „Panna Cotta“.
Aminé – „13 Months of Sunshine“

Wettervorhersagen sind immer so eine Sache. Eine Korrelation hat sich in den letzten Jahren jedoch als sicherere Bank erwiesen: Es wird ein guter Sommer, wenn Aminé dropt. Mit seinem Album „13 Months of Sunshine“ schenkt er uns sogar vier Wochen mehr Hitze. Wir nehmen Platz in Aminés Cockpit und bekommen eine Sightseeing-Tour durch Addis Abeba – die Hauptstadt Äthiopiens. Die Platte ist nämlich nicht nur vom sonnigen Mexico City inspiriert, sondern huldigt auch Aminés afrikanischen Wurzeln.
Short der Woche: Der frisch gebackene ESC Gewinner JJ über seine Top 5 ESC-Gewinner:innen.

Mit seinem Song „Wasted Love“ hat JJ am Wochenende den 69. Eurovision Song Contest in Basel gewonnen. Bei uns hat er kürzlich seine Top 5 Gewinner:innen vorgestellt.

Das neue DIFFUS Print-Magazin
Titelstory: Mit Provinz in die Provinz
Außerdem im Heft: Interviews mit Kayla Shyx, Lisa von Blackpink, Bibiza, Ritter Lean, MCR-T, Caney 030, DJ Koze, Mustafa, Enji, Mia Morgan uvm.