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Top 5 Sandwiches, „Weit weg“ & eine Peter Pan Phase

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Hallo zusammen!

Entschuldigt, wenn wir heute mal nicht ganz so episch ausholen. Der größere Teil unserer Redaktion hat am Wochenende das Splash bespielt und der Autor dieser Zeilen ist gestern Nacht vom viertägigen Roskilde Festival zurückgekehrt. Das müssen wir alle erst einmal etwas sacken lassen. 

Auf dem Splash haben wir in diesem Jahr ein neues Format an den Start gebracht, das uns großen Spaß macht: Bei der Splash Cypher haben uns Rapper:innen wie Filow, Yung Pepp,  Amarock, Charlize, Vicky u. a. auf einem Stickle-Beat exklusive Lines geschenkt und diese in einer Retro-Telefonzelle live performt. 

Parallel dazu ging am Wochenende ein Text online, der in diesem Newsletter seinen Anfang nahm (und der weiter unten verlinkt ist): Wir haben uns die K.I.-Fake-Band The Velvet Sundown genauer angeschaut und journalistisch aufgearbeitet, was man aus ihrem „Erfolg“ lernen kann. Die kürzeste Version dieser Erkenntnisse: Nix Gutes! Die etwas längere Version: K.I.-Software wie Suno rippt reale Kunst ab, zahlt da keinen Cent für und will auch noch Geld von den Usern haben; K.I.-Musik flutet die Plattformen und die haben dem nichts entgegenzusetzen; viele Musikfans trauen ihnen zu, das auch noch zu unterstützen; die Majorlabels versuchen gerade, sich damit zu arrangieren, um mitzuverdienen und die Indie-Künstler:innen sehen eine weitere Hiobsbotschaft in einem für sie eh schweren Markt. Das einzig Positive, das wir herausstellen konnten: Seelenlose Musik lässt uns erkennen, wie wichtig Musik mit Seele ist – und dass diese etwas hat, das K.I. nicht generieren kann. Als wir diesen Text bei Instagram anteasten gab es einige angeekelte Kommentare, warum wir diesem Scheiß denn eine Plattform böten – einige begannen sogar, uns outzucallen. 

Den Ekel verstehen wir ja, aber Leute: Lest doch bitte auch mal den ganzen Text, bevor ihr euch die Mühe macht, einen Outcall-Post durch Insta zu jagen. Vielleicht haben wir etwas zu ironisch über The Velvet Sundown geschrieben und unsere Verachtung kam nicht bei allen durch – das ist handwerklich unsererseits kritikwürdig – aber wir müssen doch bitte hier keinem mehr erklären, dass wir auf der Seite der menschengemachten Musik stehen, oder? 

Ein kleines Bonmot noch zum Abschluss: Bei der Recherche zum Thema landeten wir auch bei einem Podcast-Interview mit dem Harvard-Absolventen und CEO der K.I.-Musik-„Produktions“-Software Suno – Mikey Shulman. Dieser Typ sagte Folgendes: „Es macht heutzutage keinen Spaß, Musik zu machen.  Es dauert sehr lange, man muss sehr lange dafür üben, du musst dein Instrument oder deinen Produktionssoftware wirklich gut beherrschen. Ich glaube ein Großteil der Menschen hatte keine Freude an einem Großteil der Zeit, die sie brauchen, um Musik zu machen.“

Solche Typen sind es, die gerade dieses Business pushen – nachdem ihre Programme ohne Tantiemen zu zahlen all die Musik weggesnackt haben, die kreative Menschen in abertausenden Stunden durch harte Arbeit erschaffen haben. Da ist es doch wohl klar, dass wir keine Sympathien für diese Gestalten und ihren Silicon-Valley-Bullshit haben. 

$ONO$ CLIQ über die Peter Pan Phase, Bauchnabelpiercings und den Entstehungsprozess ihres neuen Albums

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Kommen wir zu echter Musik: Mit „Zweimal alles“ servierten Sonos Cliq gerade ein Album mit Ansage. Das Hip-Hop-Duo ist spätestens seit ihrem Song „Bauchnabelpiercing“, der 2024 in Zusammenarbeit mit den Drunken Masters entstand, im Rampenlicht der deutschen Rapszene. Happy Hardcore trifft bei Sonos Cliq auf ehrlichen deutschen Rap.  Anfang des Jahres haben Sonos Cliq – aka Radrik Gee und Jonko2x – mit ihrem Track „Hausverbot“ die erste Auskopplung aus dem Album releast. Im Interview erzählen sie von dem Prozess des Musikvideos, für das sie sämtliche namhafte Gesichter der Musik- und Politikszene zusammengetrommelt haben um ein Zeichen gegen den Rechtsruck in Deutschland zu setzen. Darüber hinaus sprechen sie darüber, wie das Album entstanden ist und wie es sich angefühlt hat einen Teil der Verantwortung an andere Producer abzugeben, nachdem sie seit ihrem 13. Lebensjahr alles in DIY Mentalität zu zweit gemacht haben.

Unsere Lieblingssongs der Woche

Alli Neumann und Fuffifuffzich haben nach „Navigator“ schon wieder einen gemeinsamen Song aufgenommen: Der heißt „Schrott“ und ist das exakte Gegenteil davon. TOBIAS packt wieder mal diese Stimme aus, die seinen recht normal klingenden Namen überstrahlt: „frei wie noch nie“ ist eine starke Ballade, denn mit so einer Stimme singt man nun mal starke Balladen. Die in London Lebende Mary Middlefield, die in der Schweiz aufwuchs und in Frankfurt geboren ist, liefert den Shoegaze-Sommerhit, der uns noch fehlte: „Summer Affair“. Liebeserklärungen an „Berlin“ kriegen uns immer – wenn sie denn so gut gemacht sind, wie diese von Kool Savas. Last but not least: Verifiziert verneigt sich mit „mkgee“ vor dem Indie-Darling gleichen Namens und vor der Wirkung seiner einzigartigen Musik – eine würdige Würdigung. 

 Ellice – Ellice im Wunderland

Was passiert, wenn Traum und Realität miteinander verschwimmen? Wenn Wunschvorstellung und bittere Wahrheit nicht mehr voneinander zu trennen sind? Wenn man gewisserweise in einen Hasenbau purzelt und sich plötzlich in einer anderen Welt zurechtfinden muss? So wie Alice im Wunderland. All das beantwortet uns Ellice, die gerade ihr Debütalbum „Ellice im Wunderland“ veröffentlicht hat.

Das Short der Woche

Welche internationale Weltstars sollten welche deutsche Artists auf die Bühne holen? In unserem „Short der Woche“, haben wir den Kurzauftritt von Zartmann beim Ed Sheeran-Konzert in Stuttgart genauer betrachtet.

@diffusmagazin Welche internationale Weltstars sollten welche deutsche Artists auf die Bühne holen? 🤔 Schreibt’s uns! #zartmann #edsheeran #stuttgart #konzert #zartmannlive #eddheeranlive ♬ Originalton – DIFFUS

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Titelstory: SSIO

Außerdem im Heft: Interviews mit badmómzjay, t-low, Magda, Paula Engels, fcukers, Betterov uvm. Außerdem große Reportagen über Kneipenkultur, Queer Rage und Essays!