Empfehlung des Tages: 070 Shake, Ken Carson – Natural Habitat
Wir haben das erste Mal über 070 Shake geschrieben, als Ende 2019 die Single „Under the moon“ zu ihrem Debütalbum „Modus Vivendi“ erschien. Davor veröffentlichte sie aber schon über drei Jahre Musik, die durch die reflektierten Texte und ihre besondere Stimme in der Trap-Welt herausstachen. So sehr, dass Kanye West sie damals für gleich zwei Songs seines 2018 erschienenen Albums „Ye“ featurete. „Ghost Town“ und „Violent Crimes“ wurden durch 070 Shake, deren Pseudonym übrigens auf der Postleitzahl ihrer Heimat North Bergen in New Jersey beruht, im wahrsten Sinne veredelt.
Seither entwickelte sich die heute 26-jährige Musikerin immer weiter, nahm unterschiedliche musikalische Ansätze. Was jedoch immer im Fokus steht: ist ihre rauchige durchdringende Stimme und die Texte, die von einem gezeichneten Leben erzählen, Depressionen behandeln und trotzdem Hoffnung geben. Wie beispielsweise in ihrem Hit „I Laugh When I’m With Friends But Sad When I’m Alone“: „Sniffin‘ shit at fourteen, it becomes a lil‘ hard / When you’re livin‘ in a scene where the healthy shit is far / But the drugs are no further than your room or your car / Don’t be alarmed, it’ll get brighter, it’ll get better / It’s ‚cause we are fighters and tougher than leather“
Auf ihrem neuen Song „Natural Habitat“ zeigt 070 Shake sich mit dem Featuregast Ken Carson, der auf dem berühmt-berüchtigten Label Opium von Rapper Playboi Carti gesigned ist. Gemeinsam schaffen sie auf dem Song eine düstere, sphärische Soundwelt, die mit Trap-Elementen und mächtigen Synths gespickt ist und sich nur allmählich aufbaut. Fast die gesamte erste Hälfte fühlt sich an, wie ein Intro, bis der Beat über einen hinein bricht. Grafisch untermalt sie den Song mit einem blaugetränkten Visualizer, in dem ihre Silhouetten verschmelzen und teilweise in sich selbst und in einander übergehen: „I thought we were fine / Take it back, baby / You don’t know where I been in my mind / That you’ve been in my mind“.
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