Empfehlung des Tages: Artemas – I like the way you kiss me
Der Newcomer heißt mit vollständigem Namen Artemas Diamandis, ist 24 Jahre alt und kommt aus dem englischen Oxfordshire. Inspiriert von einer Doku über Kurt Cobain fängt er als Teenager an, Songs zu schreiben, die er seit 2020 dann auch veröffentlicht. Mit regelmäßigen Releases und einem Stil zwischen R&B und Hip-Hop, der an Rex Orange County oder Post Malone erinnert, erzielt Artemas schnell erste Erfolge. Als im letzten Oktober sein Song „if u think I’m pretty“ durch die Decke geht, schnuppert der aufstrebende Musiker erstmals virale Luft. Die Single ist seine bisher erfolgreichste Veröffentlichung – von diesem Thron könnte sie aber schon bald gestoßen werden.
Sound für die Gen Z
Erst im Februar hat Artemas sein jüngstes Tape „pretty“ veröffentlicht. Vor knapp einer Woche erschien dann schon die nächste Single „I like the way you kiss me“, die jetzt bereits bei über 50 Millionen Streams steht und gerade immer öfter als Sound für Short Content benutzt wird. Kein Wunder: Artemas hakt hier quasi alle Felder ab, die Erfolg bei der Generation Z versprechen. Eine knackige Songstruktur, ein morbides Post-Punk-Instrumental à la Molchat Dolma oder Ekkstacy und dazu eine höher gepitchte Stimme, als käme der Song schon als versteckte Sped-Up-Version.
Toxische Liebe wird zum Hit-Material
Trotzdem ist der Song handwerklich viel zu gut, um ihn als bloßen TikTok-Sound abzustempeln: In einer Bridge am Ende legt Artemas nochmal eine Schippe E-Gitarren drauf, bevor er sein Publikum wieder mit dieser Hook abholt, die sich schon beim kurzen Reinhören einbrennt. Einzig was Artemas da überhaupt singt, liest sich bei genauerer Betrachtung dann doch eher wie fragwürdiger Macho-Talk: „Not trying to be romantic / I hit it from the back, just so you don’t get attached“. Keine besonders gesunde Beziehung, die der Newcomer da beschreibt, trotzdem dürfte das den aktuellen Höhenflug von „I like the way you kiss me“ kaum ausbremsen.
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