Empfehlung des Tages: Becks – Chemie
„Was ist so falsch daran, dass ich ne Frau liebe anstatt nen Mann?“ – diese Frage stellt sich Becks in ihrer Debütsingle „Chemie“.
Die Social Media-Berühmtheit ist ein wichtiges Sprachrohr der deutschen LGBTQ+ Community und Vorreiterin, was Gender-Identität und queere Selbstbestimmtheit angeht. Kein Wunder, dass sich auch ihre Debütsingle um eben diese Themen dreht.
Denn was die Sängerin in „Chemie“ so einfach in den Raum wirft, ist nach wie vor ein großes und oft schmerzhaftes Thema in der Gesellschaft, in der queere Personen nach wie vor diskriminiert und mit Klischees konfrontiert werden. „Wenn du wüsstest, wie oft ich schon deswegen litt“, so Becks ehrliche Aussage in dem autobiografischen Song.
Becks – Chemie
Aber mit ihrem Umzug nach Berlin konnte die Künstlerin Kraft sammeln, lernen die verletzenden Klischees von sich abprallen zu lassen und zu dem starken Vorbild werden, das sie mittlerweile für viele Menschen ist.
Soundtechnisch kommt die immer wieder als deutsche Billie Eilish bezeichnete Sängerin mit einem sehr außergewöhnlichen Mix aus lässiger Stimme und einem funky Beat (produziert von Blvth und 7KCalls) daher. So kann der Song eine Leichtigkeit kreieren, die man bei diesem Thema nicht unbedingt erwarten würde. Um so schöner ist diese Leichtigkeit!
Wichtige Message in „Chemie“
Im Musikvideo performt Becks in vollkommener Leere ihren Song. Soweit das Auge reicht ist alles in helles weiß getränkt und jegliches Gefühl für Raum geht verloren. Der Fokus liegt eben auf dem wichtigen Inhalt des Songs. Erst kaum erkennbar fährt die Kamera immer näher an die Künstlerin heran, bis diese schließlich ihre Message eindringlich in die Kamera singt. Es ist nach wie vor unsagbar wichtig, dass Menschen wie Becks ihre Geschichten in der Öffentlichkeit teilen, um anderen Mut zu machen.
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