Empfehlung des Tages: Benzii – Mess Me Up
Noch ganz reduziert startet Benzii in ihren Song „Mess Me Up“, bis die elektronischen Beats wie ein aufgeregtes Herzschlagen einsetzen und den Track in eine treibende Club-Atmosphäre schweben lassen. Synths auf minimalistisch-dröhnendem Bass lassen die leichtschwebende, teilweise verzerrte Frauenstimme nur so durch’s Hirn flattern. Es ist nämlich genau diese Ambivalenz aus zerbrechlichen Herzschmerz-Pop-Melodien und harten elektronischen Tanzvibes, die Benziis Musik ausmacht.
Die Schönheit der Unvernunft
Textlich zeigt sich die 20-jährige Musikerin selbstbestimmt und vor allem sinnlich. Sehr direkt spricht sie über ihr Verlangen, mit einer Freundin die letzten Hüllen fallen zu lassen: „Want you to do things to me/ twist my mind/ I know we are just buddys but I want you all on me”. Nicht ohne Grund ist das Musikvideo zu „Mess Me Up“ erst ab 18 Jahren freigegeben. Leichtbekleidet begehren sich Benzii und ihre Freundin in einem Fotostudio. Während sie sich gegenseitig mit Kuchenresten einreiben und vor der Kamera posen, kommt es zum ein oder anderen innigen Kuss.
Was im ersten Moment an eine Cascada-Nummer erinnert, findet im weiteren Songverlauf eine ganz eigene spannende Entwicklung. Speziell die Liebe und klassische Coming-of-Age-Themen haben es Elisabeth Renner aka Benzii im Songwriting angetan. Dabei ist Benzii gerade dabei sich weiterhin am Klavier und in ihren Texten auszuprobieren, um ihre musikalische Richtung zu manifestieren. Bisher scheint es aber so, als wäre die extrovertierte Künstlerin bereits auf dem richtigen Weg.
Benzii schleift den Berliner Techno-Floor
Und obwohl das Musik machen fast an dem ehrlichen und gnadenlosen Feedback ihrer Eltern, die beide im Labelbusiness arbeiten, gescheitert wäre, tut sie am Ende genau das, was sie immer macht: auf sich selbst vertrauen. Mit „Mess Me Up“ kündigt Benzii ihr langersehntes Debütalbum „Bare Skin“ an, das am 26. August erscheint. Ein steiler Zuwachs in der Berliner Techno-Pop-Szene.
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