Empfehlung des Tages: Christin Nichols, Gwen Dolyn – Bittere Pillen
Mit treibenden Drums und rauem Gitarrensound zieht „Bittere Pillen“ beim Hören unmittelbar in die verschwommene und zugleich faszinierende Welt von Christin Nichols und Gwen Dolyn. Die markanten Stimmen verschmelzen auf der gemeinsamen Single zu einem kraftvollen Duo, das zeigt, wie modern und unangepasst eine Neuinterpretation der NDW klingen kann. Statt bloßer Nostalgie liefern die beiden Künstlerinnen eine schonungslose Momentaufnahme, die sich zu einer eindringlichen MeToo-Hymne verdichtet – direkt, unbequem und emotional aufgeladen.
„Ich wär’ so gern verliebt in dich / Mach mich high, sonst klappt es nicht“ – auf dem gemeinsamen Song geben Christin Nichols und Gwen Dolyn einen bitteren Einblick in das Leben als Frau. Wie der Titel vermuten lässt, geht es wortwörtlich um „Bittere Pillen“ und was sie symbolisieren. Den Sexismus, den Frauen in jedem Teil unserer Gesellschaft antreffen, begegnen die beiden auf aber nicht mit tristem Frust, sondern mit spielerisch leichter Wut. Warum sollte man sich denn auch das bisschen Spaß der kreativen Prozesse nehmen lassen, wenn schon alles drumherum nicht zum Spaßen einlädt? Im Musikvideo zum Song eröffnen Christin Nichols und Gwen Dolyn zähnefletschend den Kampf gegen Sexisten und das Patriarchat.
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