Empfehlung des Tages: Domiziana – Victoria
Trigger-Warnung: Im folgenden Beitrag werden sexualisierte Gewalthandlungen und deren Folgen erwähnt
Nachdem Domiziana im Sommer sämtliche Festivalbühnen in Deutschland bespielt und ihre „Club Inferno Tour“ für Dezember angekündigt hat, liefert sie uns mit „Victoria“ endlich eine neue Single. Doch die klingt nicht wie „Ohne Benzin“ oder „Katholisch Erzogen“ nach einem Hyperpop-Clubtrack. Vielmehr verhandelt sie im Song schwerwiegende Themen.
Schon in „Warum immer Ich?“ zusammen mit Souly zeigte Domiziana, dass emotionale Lyrics und Clubatmosphäre durchaus vereinbar sind. In „Victoria“ wird ihr Sound aber nochmal düsterer und sie zeigt sich deutlich verletzlicher. In dem für sie wohl emotionalsten Song ihrer Karriere verarbeitet sie ihre Erfahrung mit sexualisierter Gewalt. Im Rahmen eines Interviews für eine Cosmo Machiavelli Session spricht sie genauer über ihre Erfahrungen und macht auf das Thema aufmerksam: „Ich hab‘ keine Freundin, die nie sexuell belästigt wurde“.
Als Metapher für diesen Zustand, nutzt sie einen Vergleich mit dem deutschen Spielfilm „Victoria“ von 2015: „Fake Friends / Fluchtvan / High von Gas / Überfahr mein Herz und renn weg / High voll Gas / Bin Victoria am Ende dieser Nacht.“ Der Film wurde ohne Schnitte, also als One-Shot, gefilmt und begleitet eine junge Frau die neu in Berlin ist. Innerhalb einer Nacht lernt sich eine Gruppe Berliner:innen kennen und wird in einen Banküberfall verwickelt. Obwohl sie eigentlich nicht für die Tat verantwortlich ist, muss sie am Ende die Konsequenzen tragen. Domiziana beweist nicht nur unglaublichen Mut, indem sie über die Dinge spricht, die sie erlebt hat, sondern schafft zudem Aufmerksamkeit für das Thema sexualisierte Gewalt.
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