Empfehlung des Tages: Eli Preiss, Melik – Flackerndes Licht
Was man Eli Preiss wirklich nicht vorwerfen kann, ist, dass sie sich nicht weiterentwickeln würde. Von den klassischeren R&B-Einflüssen ihrer frühen Songs hat sie sich mit ihrem Debütalbum „LVL UP“ auf immer modernere, futuristischere Sounds hinbewegt. Und mit der neuen Single „Flackerndes Licht“ begeht die Wienerin erneut neues Terrain: Denn man kann recht sicher sagen, dass es einer der düstersten Songs ist, den Eli je veröffentlicht hat. Ihre Musik war zwar nie bunter Bubblegum-Pop mit Friede-Freude-Eierkuchen-Mentalität, aber es war stets eine verspielte Art dahinter zu entdecken. Davon ist hier, milde gesagt, wenig geblieben.
Allein der Beat vom Wiener Produzenten Melik gibt schon eine eindeutige Stimmung vor: Dominiert wird er vom einem tiefen, finsteren 80er-Synth-Bass, der einen starken Kontrast bildet zu den restlichen Sounds, die eher fragil klingen und dynamisch hin- und herwabern. Immer wieder fliegen Elemente vorbei, wie die kreisende Gitarre, die den Song unheilvoll abschließt.
Und doch liegt das Spotlight klar auf Elis Gesang. Gehüllt in zahlreiche Backing Vocal-Harmonien kann sie vor allem ihr Gespür für R&B-Melodien unter Beweis stellen. Mit zarter und gleichzeitig sehr entschlossener Stimme singt sie darüber, wie ihr Gegenüber mit ihren Gefühlen und Geheimnissen gespielt hat. Dramatische Zeilen wie „Flackerndes Licht / Alles um mich brennt / Es führt kein Weg zurück / Bis ich es beende, bleib‘ ich on track“ bestimmen den Song. Das Lyric-Video, das in Island geschossen wurde, fliegt mit Drohnen-Shots zwischen Feuer und Eis hin und her, und reflektiert damit die in ihr kämpfenden Gefühle. Ein Kampf, dem wir nur zu gerne lauschen!
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