Empfehlung des Tages: Eli Preiss – Wimpernschlag
Ob in der Vogue, bei Nina Chuba in der Berliner Wuhlheide oder als Headlinerin beim Popfest Wien – Eli Preiss scheint gerade unaufhaltbar zu sein. Während die letzte Single „Bussi“ noch vom Prunk der Wiener Ballsäle geprägt war, nimmt uns die Sängerin auf „Wimpernschlag“ mit in das nächtliche Los Angeles.
Eli Preiss: Seelenstriptease auf altbekanntem Sound
Im blechernen Viervierteltakt zieht Eli Preiss über die dunklen Straßen und wird dabei vom Blaulicht verfolgt. Selbstbewusst, unnahbar, zerstörerisch. So scheint es zumindest. Hinter dem drückenden Synth-Pop à la „LVL UP“ und „b.a.d.“ und den pulsierenden Miami-Bass-Drums, offenbart die Wienerin mit destruktiver Bildsprache überraschend viel über sich. „Sie baut ’nen Pool und füllt ihn mit Tränen / Lippenstift abgestimmt auf dein Blut“.
Traumata und Taubheit
Einem chaotischen Aufwachsen geschuldet, wird Ruhe zur Unerträglichkeit. Nach zu viel Betrug und Lügen sind Intimität und Vertrauen nur noch schwer möglich. Die Konsequenz? Herzen werden gedankenlos „mit ‘nem Wimpernschlag“ gebrochen und gewohnte Muster fortgeführt. Wie viel Wahrheit in ihrer Schilderung steckt, lässt sich nur vermuten, doch laut Eli selbst ist sie zumindest teils autobiografisch. „Ich habe den Song ursprünglich für eine Freundin geschrieben, bis ich gemerkt hab, dass es eigentlich genauso um mich selbst geht“.
Das Video würde übrigens im Haus vom Spiderman-Regisseur Sam Raimi gedreht und zeigt einen stilvollen Vampir-Racheakt. Die Connection kam vermutlich durch seine Tochter Emma, die zusammen mit Law Wallner Regie geführt hat. Genussvoll in einen Granatapfel, wie man es bei „Wimpernschlag“ sieht, biss Eli bereits vor zwei Jahren im Video zu „was ist der prei$$“
„Wimpernschlag“ und alle weiteren Empfehlungen findet ihr hier:

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