Empfehlung des Tages: Fat White Family – Bullet of Dignity
„Bullet of Dignity“ ist von schonungsloser Extravaganz und skurrilen Lyrics geprägt. „You say you’re just 41 / What’s that in Cannibal tears?“ – Was wie ein Fiebertraum klingt, wird auch mit den Szenen des Musikvideos noch unterstrichen.
Ein tanzender Saxophonspieler in Fetisch-Kleidung, surreale Szenen von einem Soldaten in einer Metzgerei und Motive, die eine Hommage an die französischen Künstler Pierre Commoy und Gilles Blanchard sein sollen, prägen das Video. Die Band aus South-London liebt es zu schockieren und gleichzeitig steht der künstlerische Aspekt eines Projekts immer an erster Stelle. Ihre Kunst dreht sich um die Sinnlosigkeit des Seins in einer Welt, die dem Untergang geweiht ist. Die Frage, was noch Sinn ergibt, in ein rockiges und unkonventionelles Kostüm gehüllt. Um einen Kommentar unter dem Youtubevideo zu zitieren: „Nihilistic Disco. Nihilisco. Fabulous.“
Das neue Album kommt
Der neue Track ist Teil des vierten Studioalbums „Forgiveness is yours“, welches am 26. April erscheint. Der Sänger Lias Saoudi erklärt, dass der Release das beschreibt, „was passiert, wenn da auf einmal keine Straße mehr ist“. Die Musik dazu klingt chaotisch, überfordernd, fast schon dissonant. Arabeske Passagen, gequältes Ächzen, dröhnendes Tröten, eine herrliche Weirdness, die vergangenen Ikonen wie Talking Heads in Nichts nachsteht. Fat White Family begeben sich in einen Zwischenraum von Genres, Zuständen und Endlichkeiten. Sie kreieren mit ihrem neuen Album einen Mix aus Psychedelic-Rock, Post-Punk und Folk-Elementen, der sich schon auf „Bullet of Dignity“ anbahnt.
Das macht die Band, die seit 2011 als Fat White Family performed, aus – Musik die auf Regeln scheißt und ebenso tragisch wie erhebend ist.
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