Empfehlung des Tages: Kitschkrieg feat. Nena & Trettmann – Irgendwo
Mit der Veröffentlichung ihres ersten eigenständigen Albums endete für das Künstlerkollektiv Kitschkrieg am Freitag die wohl längste Promophase, die die deutsche Musiklandschaft je gesehen hat. „Das ist so ein Projekt, was man glaube ich einmal macht in seinem Leben“ so Fizzle im letzten Jahr im Interview mit dem BR. Bedeutete: Das musste etwas großes werden. Nichts geringeres lieferte das Künstlerkollektiv bestehend aus Fizzle, Fiji Kris und Awhodat im Oktober 2018 nach ausgereifter Konzeptarbeit mit ihrer ersten Single „Standard“, auf der sie so gut wie alles, was im Deutschrap gerade Rang und Namen hat, vereinen. Vier Monate später folgte mit „5 Minuten“ eine nicht weniger spannende Zusammenarbeit mit Cro, AnnenMayKantereit und dem langjährigen Wegbegleiter Trettmann. Dass Künstler solcher Größenordnung, die sonst so ziemlich alles absagen, gerade KitschKrieg zusagen oder teilweise sogar bei dem Trio anfragen, ist wohl den langjährigen Anstrengungen abseits des Spotlights und der erstklassigen Arbeit der letzten Jahre mit Künstlern wie Haiyti, Joey Bargeld und eben Trettmann zu verdanken. Groß also wurden die Augen aller, als bei der Veröffentlichung der Tracklist des Albums 21 Namen, darunter Peter Fox, Jan Delay, Rin, Kool Savas und vor allem Nena zu lesen waren. Letztgenannte kam tatsächlich selbst auf Kitschkrieg zu und fragte für eine Zusammenarbeit an, wie uns Awhodat später erklärte. Die Aufgabe für KitschKrieg war, Nena in einen gleichermaßen modernen wie authentischen Kontext zu packen und zudem darauf zu achten, dass der auch in das Albumkonzept passt. So vermischte man eine soulige Klaviermelodie und akzentuierten Gitarrenklänge, die von Bilderbuch stammen, mit einem minimalistischen Beat und stellte Kitschkriegs Universallösung Trettmann an Nenas Seite. Er, der in Chemnitz in der DDR aufgewachsen ist und mit den Musikplatten klarkommen musste, die von der Regierung lizensiert wurden, und sie, die währenddessen in Westdeutschland zum größten Star der Neuen Deutschen Welle aufstieg, kommen 2020 auf einem Duett zusammen, das gleichzeitig die damalige Sehnsucht wie die heutige Freiheit aufgreift. Kitschkrieg beweisen mit dem Song erneut, dass man mit Musik Welten verein kann und dass es sich lohnt, dabei jegliche Scheuklappen abzulegen.
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