Empfehlung des Tages: Lambrini Girls – God’s Country
Phoebe Lunny (Vocals/Gitarre), Lilly Macieira (Bass) und Banksy (Drums, keine Street Art) releasen seit 2022 feinsten Punk-Rock. Ihre Debut-EP erreichte auf Spotify bereits über eine Million Streams. Die drei britischen Musiker:innen treffen mit ihren Songs einen Nerv, der die Gefühle und Gedanken vieler junger Menschen gerade widerspiegelt. Roh, Widerspenstig und ohne Blatt vorm Mund singen sie über feministische, queere und politische Themen. Die besondere, schreiende, wütende Stimme von Phoebe zieht sich dabei wie ein roter Faden durch ihre Releases.
In „God’s Country“ rechnet die Band mit der Glorifizierung des Britischen Königreichs ab. „Keep calm and carry on / While the state is corrupt / This is not democracy / It’s never coming home“ – besonders die bissige Referenz zur Fußballhymne „Football’s coming home“, zeigt wie gut die Lambrini Girls mit Worten umgehen können.
Mit schrammeligen Gitarren, einem dreckigen Schlagzeugsound und schrillen, rauen Stimmen kreieren die Drei ein Getöse, dass die Wut der Musiker:innen untermalt und verstärkt.
Kontraste ohne Ende
In ihrem Musikvideo stellen Sängerin Phoebe und Bassisten Lilly ein Kontrast zwischen ihren Worten und dem visuellen Auftritt her. Sie performen den Song zum Beispiel vor dem Buckingham Palace, der eigentlich ja eher für den Glanz Großbritanniens steht. Gleichzeitig verdeutlichen sie ihre Anschuldigungen gegenüber England noch, während diese in den Songlyrics eher vage und generell gehalten werden. Im Video tauchen immer wieder schriftliche Statements zu den Versäumnissen des Landes auf wie zum Beispiel „Out of 2.2 Million items in the British museum only 625 thousand are from England“. Ein politischer Track, der sich traut, das anzusprechen, was andere lieber unter den Tisch kehren – bitte mehr davon!
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