Empfehlung des Tages: Max Prosa – Liebelei
Der junge Berliner Bob Dylan ohne Starallüren: Max Prosa. Mit der verträumten Sommerballade „Liebelei“ setzt der 32-jährige Singer-Songwriter ein ernstes Zeichen mit heiterem Sound: Backingvocals à la „uuuuhhuuu“, Tamburin-Rythmen, Trommeln und knackige Klavier- sowie Gitarrenläufe.
Die Dualität des Seins
„In der Kunst muss immer beides vorhanden sein, die Schwere der Welt und ihre Leichtigkeit. Wir müssen das Leid vergessen dürfen, um es dann wieder umso tiefer spüren zu können„, so Max Prosa. Auch „Liebelei“ lebt von einem metaphorischem und poetischem Text, der ziemlich weise klingt und dennoch nicht verkünstelt. Das Songbild eröffnet sich schnell: Max sitzt am Fenster und beobachtet die Mücken, wie sie umherkreisen. Als stiller Beobachter erinnert er sich an den letzten Sommer, wo er gerne wieder wäre. Denn eigentlich ist das Leben „schön und frei“, wie er singt. Doch es trägt auch Schattenseiten, die spalten. Die Gedanken sind schwer und die Leichtigkeit verflogen. „Das Leben selbst ist Liebelei“, denn es ist mal leicht, mal schwer, aber auch überraschend. Aber alles in allem sind wir nicht allein in diesem Leben, wie er es beschreibt, daher sollten wir uns nicht sorgen. Wir sollten uns aber auch dessen bewusst sein, denn: viel schöner wäre eine gemeinsame „Liebelei“.
„Liebelei“ ist die zweite Singleauskopplung aus dem neu angekündigten Album „Wann könnt ihr endlich friedlich sein?“, das am 16. September erscheint. Vor allem in diesen Zeiten beschäftigt sich Max Prosa intensiv mit der titelgebenden Frage. Das Friedensalbum verdeutlicht, dass die Errungenschaften der Technik und Wissenschaft überhaupt nicht existent sein können, wenn wir nicht die gleiche Energie in ein gemeinsames Miteinander stecken.
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