Empfehlung des Tages: Mine – EISCREME
„Baby du bist Eis. / Ich mag dich so wie Eiscreme“ – Eigentlich ein ziemlich ungewöhnliches, aber wirklich nettes Kompliment, das Mine in ihren Song „EISCREME“ einfließen lassen hat. Vor allem wenn man bedenkt, wie gerne Mine Eis isst: „Ich esse einfach sau viel Eis. Es ist wirklich so: Ich gehe im Sommer jeden Tag Eis essen.“, erklärt sie im DIFFUS-Interview im Mai dieses Jahres. Es war also klar, dass die Künstlerin irgendwann mal einen Song darüber schreiben musste: In unserer heutigen Empfehlung des Tages „EISCREME“ besingt Mine ihre Liebe zu Eis und bringt selbst an grauen Tagen ein Stück Leichtigkeit und gute Laune mit sich.
Experimentierfreudig und kreativ beglückt uns Mine Release um Release mit ausgefallenen, musikalisch hochwertigen Songs, von denen keiner klingt wie der andere. In ihrer Musik tobt sich die Künstlerin immer wieder mit wilden Mixturen aus Elektro, Hip-Hop, Folk und Soul aus. Bereits 2014 veröffentlichte sie ihr Debütalbum „Mine“ und bahnte sich damit ihre ersten Wege in die Musikbranche.
Mine im Diffus-Interview
Seitdem ist viel passiert. Mine entwickelte sich mit jeder Veröffentlichung ein Stück weiter. 2017 erfüllte sich die talentierte Musikerin bereits ein zweites Mal den Traum eines eigenen Orchesterkonzertes. Mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne sammelte sie 32.000 Euro, um gemeinsam mit ihren Freund:innen und Künstlerkolleg:innen – darunter Friedrich Lichtenstein, Grossstadtgeflüster, Bartek (Die Orsons), Fatoni, Edgar Wasser, Tristan Brusch, Textor (Kinderzimmer Productions), Haller, Ecke Prenz – und dem Berliner Kneipenchor ihre eigenen Songs neu zu interpretieren.
Während sich Mine in ihrem Album „Klebstoff“ von einer ganz persönlichen Seite präsentiert und private Sprachnachrichten in ihren Song „90 Grad“ einbindet, schaut sie in ihrem neusten Album „Hinüber“ gesellschaftskritisch auf ihre Umwelt – ohne dabei jedoch belehrend zu wirken. Die weltpolitische Klammer um das Album bildet dabei das Songtrio „Hinüber“, „Tier“ und „Unfall“.
Mine – EISCREME
Neben einigen ernsten, schwereren Songs, ist auch das fröhlich-leichte „EISCREME“ auf Mines neustem Album zu finden. Geradezu erleichternd empfand Mine den Schreibprozess des Songs. Im Text von „EISCREME“ spielt die Produzentin lyrisch mit den verschiedenen Eissorten, wobei es ihr immer wieder gelingt, erfrischende und amüsante Reime zu finden und damit ihre Leidenschaft für Milcheis zum Ausdruck zu bringen: „Steig auf mein’ Elektro-Choppеr /Macht dich nur Pistazie locker? /Apricot-Kokos, Haselnuss-Schoko /Ich mach gern Promo für Frozen Yoghurt“.
Zwischen Leichtigkeit und Süße blickt Mine in der Bridge des Songs trotzdem kritisch auf die Gesellschaft. In den Songzeilen: „Leider wird hier nicht fair verteilt / Wenn jemand keins hat, lad sie ein“ macht die Künstlerin auf die soziale Ungerechtigkeit aufmerksam und appelliert daran, ab und zu auch einmal zu teilen.
Musikalisch ist „EISCREME“, wie eigentlich jeder Mine-Song, ein regelrechtes Klanggeflecht aus den verschiedensten Instrumenten, Tönen und Beats. Mit der Kombination aus einer fröhlichen Gitarrenmelodie und durchgängigen Beats ergänzt durch ihre glasklare Stimme, erweckt Mine ein sommerliches Gefühl, das dazu verleitet, direkt zur nächsten Eisdiele zu stapfen und sich eine große Kugel zu genehmigen.

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