Empfehlung des Tages: Raye – Hard Out Here
Dass die Musikindustrie oft nicht so glitzernd ist wie sie scheint, ist eigentlich klar. Aber dann ist es dennoch immer wieder überraschend und unverständlich, wenn einer Künstlerin wie Raye die Veröffentlichung ihres Debütalbum vom Label verwehrt bleibt, trotz Millionenfacher Streams. Raye reaierte, trennte sich vor einem Jahr von ihrem Label und nun markiert „Hard Out Here“ ihr Debüt als unabhängige Künstlerin.
Raye – Hard Out Here
Alter Beat, neue Zeilen
Während dieser emotionalen Zeit begann die britische Künstlerin bereits an „Hard Out Here“ zu arbeiten, dem Track, in dem sie die Karten offen auf den Tisch legt: „After years and fears and smiling through my tears / All I ask of you is open your ears / ‚Cause the truth ain’t pretty my dear / It’s been dark, been hard out”. Mit Rap und Gesang, Akustik-Klängen und Beats kreiert sie einen von Kontrasten strotztenden Song, was bei ihr jedoch mühelos zusammenfließt.
Dabei war der ursprüngliche Beat von Mike Sabbath zuerst mit einem anderen Song kombiniert, der bereits entstand als sie 19 war. Jetzt hat er irgendwie wieder zu ihr zurückgefunden und so schrieb sie einen neuen Track darauf. Raye kanalisierte ihre Emotionen, all ihre Wut und Angst, und so entstanden Zeilen gegen Vorurteile, das Patriarchat und die Musikindustrie. Dabei klingt sie aber alles andere als wütend, sondern lässig, vielleicht ein wenig wie Rihanna in ihren alten Tracks.
Immer wieder aufstehen
Neben Raye veröffentlichte auch KeKe diesen Freitag mit „Intro“ einen Song, der einen Blick hinter die Musikbranchen-Kulisse gibt und Ashe setzte sich kürzlich mit dem Bild der wütenden Frau auseinander.
„Wenn du dich in eine Situation versetzen musst, in der du dich unterdrückt fühlst, dann leg dieses Lied auf und erinnere dich daran, wer du bist und dass du wieder auf die Beine kommen wirst.“, sagt Raye über ihren Track und genau das solltet ihr tun.
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