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Empfehlung des Tages: Varley – „The Pressure“

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Rote Wangen, peinliche Stille und der Wunsch am liebsten unsichtbar zu sein: In so manchen Situationen des Lebens will man einfach nur noch im Erdboden versinken. Dieses Gefühl kennt auch die Sängerin Claire-Ann. Gemeinsam mit ihrer Band „Varley“ besingt sie in dem Song „The Pressure“ den Druck, der oft spürbar wird, wenn man sich in einer unangenehmen Situation befindet.

Indie-Pop trifft auf Verletzlichkeit

Bereits mit ihrer Debüt-EP „Phantom Studies“ belieferten Varley ihre Hörer:innen 2019 mit waschechtem Indie-Pop, der mit einem Klanggeflecht aus Gitarrenmelodien und einem klaren Gesang betörte. Inspiriert durch Künstler:innen wie Bon Iver, Phoebe Bridgers und The Cardigans überzeugte die Band in ihrer Musik schon damals mit gefühlvollen und ehrlichen Texten.

Nach vereinzelten Singleveröffentlichungen meldet die Band sich nun mit neuer Musik zurück. „Smalltalk & DMCs“ heißt das neue Album, das Varley am vergangenen Freitag veröffentlichten. Darin bekennt sich die Band zur eigenen Verletzlichkeit und spielt thematisch mit den Kontrasten der inneren Zerrissenheit, die das Indie-Pop-Trio mit einem positiven, atmosphärischen Sound verbindet.

Varley – The Pressure

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Vor allem für introvertierte Menschen können sich Gespräche mit anderen Personen schnell zu einer äußerst unangenehmen Situation entwickeln. „Finding a line between / Smalltalk and DMCs / Never fared well for me / I just shouldn’t speak / I feel, I feel the pressure”.

Auch Claire-Ann kennt dieses Gefühl sehr gut. In dem Song „The Pressure“, der ebenfalls Teil des neuen Albums ist, verarbeitet die Sängerin eine Situation, in der sie am liebsten im Erdboden versunken wäre. In einem musikalischen Mantel aus diversen Gitarrenmelodien und Backingvocals im Refrain, die für einen atmosphärischen Klang sorgen, verpacken Varley ihre unangenehmen Gefühle in wohlig warmen Indie Klängen.

Zwischen Einsamkeit und dem Bedürfnis nach Nähe

In dem Musikvideo sieht man einen alten Mann, der ganz alleine in seinem Wohnmobil an einem Schrottplatz wohnt. Abgeschottet von der Außenwelt schaut er sich alte Bilder an, auf denen er mit anderen Personen zu sehen ist. Dabei wird er traurig und fühlt sich allein. Gleichzeitig stressen ihn jedoch auch Kontakte zu anderen Menschen, weshalb er sich vollkommen aus der Gesellschaft zurückzieht.

Irgendwann findet der alte Mann dann eine Lösung für sein Problem: Er baut sich selbst Metallfiguren aus altem Schrott, behandelt sie wie normale Menschen und trinkt mit ihnen Bier vor seinem Wohnmobil. Mit seinen neuen Freunden hat er nicht mehr das Gefühl, alleine und einsam zu sein, hat aber trotzdem seine Ruhe vor Auseinandersetzungen.

Die Band greift mit dem Musikvideo den Konflikt zwischen dem Druck sozialer Situationen und dem Wunsch nach Zwischenmenschlichkeit auf: „Wir wollten die Geschichte von jemandem erzählen, der sich komplett von der Außenwelt abschottet, aber es gleichzeitig vermisst, Leute um sich herum zu haben. Und so kommt er auf die schräge Idee, sich neue Freunde zu „finden“, erklären sie.

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