Empfehlung des Tages: Verifiziert – meer
„Wer zeigt mir, wie man unter Wasser weint?“, fragt Verifiziert in ihrer neuen Single und treibt damit allen Hörer:innen fast selbst die Tränen in die Augen. „meer“ ist eine Ballade, die vor tiefer Emotionalität und Traurigkeit nur so trieft – also ziemlich das, worin Veri die Meisterin zu sein scheint.
Tränen und Meer sind am Ende aus dem selben Element
Sie singt von diesem Gefühl, in dem eigenen Gedankenchaos und der Einsamkeit, zu ertrinken, bis das Meer einen in „hundertausend Teilen“ wieder ausspuckt. In ihrer Stimme spiegelt sich die Verletzlichkeit und Verzweiflung, die auf Sound-Ebene durch große Töne unterstützt wird. Am Ende von „meer“ stellt Veri fest, dass sie ihre Tränen eh nicht mehr sehen kann, wenn alles unter Wasser steht. Ob das heißt, sie bleibt in ihrem hilflosen Meer alleine oder ob sie es als Akt der Gleichgültigkeit sieht, bleibt der eigenen Interpretation überlassen.
Das Verifiziert gut mit dem Zusammenspiel aus Zärtlichkeit und Stärke umgehen kann ist nichts Neues. Vor allem in ihrem letzten Album „bulletholes“, das Ende 2024 erschien, beweist sie diesen Balanceakt. Es zeigt ihre gefühlvolle Stimme, die bedeutungsschwangere Lyrics vermittelt genauso wie grandiose Beats und Melodien, die zwischen rockigen Gitarrenriffs und kuscheligem Indie schweben. Dabei scheut sie nicht davor zurück, ernste Themen, die mit mentalen Problemen oder Traumata zu tun haben, zu behandeln – wie nun auch wieder in „meer“.
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