DIFFUS

Empfehlung des Tages: Yakama – weil du weinst

Posted in: News

Harte Jungs dürfen nicht weinen: Dieses Klischee ist noch immer in den Köpfen vieler Menschen verankert. Kein Wunder, dass einige Männer deshalb versuchen, ihre Gefühle und ihren Schmerz hinter einer kalten, abweisenden Maske zu verstecken, um sich selbst zu schützen. In seinem Song „weil du weinst“ beschäftigt sich Yakama genau mit diesem Thema. Darin erzählt er die Geschichte eines schmerzvollen Beziehungsendes. Der Rapper tut zwar so, als ließe ihn die Trennung kalt, in Wirklichkeit leidet Yakama jedoch sehr unter dem Ende der Beziehung.

Verletzlich, düster und emotional

Bereits seit 2018 betört Yakama seine Hörer:innen immer wieder mit neuer Musik. Während er in seinen letzten Songs „takeaway“ und „acht uhr acht“ gemeinsam mit seinem Rap Kollegen Mic Raw Wavy zu hören war, meldet sich der 23-Jährige nun mit den Veröffentlichungen seiner Solo Singles „silhouette“ und „weil du weinst“ zurück.

Yakama gehört zu dem Saarbrückener Rap-Kollektiv „Boys Do Cry“. Wie der Name des Kollektivs bereits vermuten lässt, zeigt sich der Künstler auch in seinen Texten zerbrechlich und emotional. In Emo-Rap Songs vereint er sphärische Beats mit verletzlichen Zeilen und gibt damit tiefe Einblicke in seine persönliche Gefühls- und Gedankenwelt.

Yakama – weil du weinst

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


So zeigt er sich auch in seinem neusten Song „weil du weinst“ von einer sehr verwundbaren Seite. Während er im ersten Part des Songs noch von dem Verhalten und den Gefühlen seiner:s Ex rappt, gibt er im zweiten Part zu, wie sehr er selbst mit der Trennung zu kämpfen hat. Seinen schmerzvollen Text verpackt er dabei in einen atmosphärischen Sound aus melancholischen Gitarren und seiner gefühlvollen Stimme.

Und nur weil ich nicht schreibe „Ich vermisse dich“ / Heißt das nicht, dass ich dich nicht vermisse und mir wär alles egal / Und vielleicht wein‘ ich dir nach und lass‘ dich glauben, dass das alles nicht gepasst hat“. Er lässt seine:n Verflossene:n lieber in dem Glauben, dass er keine Gefühle hat. Yakama frisst seine Trauer lieber in sich hinein, bis er sich nicht mehr anders zu helfen weiß, als sich zu berauschen.

Zwischen Rausch und Ausweglosigkeit

Dieser Rausch wird auch in dem Musikvideo zum Song aufgegriffen. Darin läuft Yakama durch die mit Schnee bedeckten Straßen, während er in einer anderen Szene in seiner Wohnung ist und versucht, seine Emotionen in den Griff zu bekommen. Irgendwann sitzt er regungslos neben leeren Bierflaschen auf dem Boden, bis ein Freund seine Wohnungstür aufbricht, ihn in sein Auto trägt und ins Krankenhaus fährt. Dabei zeigt der Musiker, wie wichtig es ist, seine Gefühle herauszulassen, bevor man daran zugrunde geht.

Yakama zeigt seine Emotionen – und das ist auch gut so. Seine ehrlichen, persönlichen Texte helfen dem Künstler dabei nicht nur, seine Gefühle zu verarbeiten, sondern machen ihn gleichzeitig zu einem authentischen und spannenden Musiker, von dem man in Zukunft noch so einiges erwarten kann.

Cover neues DIFFUS Magazin

Das neue DIFFUS Print-Magazin

Titelstory: SSIO

Außerdem im Heft: Interviews mit badmómzjay, t-low, Magda, Paula Engels, fcukers, Betterov uvm. Außerdem große Reportagen über Kneipenkultur, Queer Rage und Essays!