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Grammy-Awards: Selenskyj, Doja Cat und Billie Eilish sorgen für denkwürdigen Abend

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In der Nacht vom Sonntag auf Montag wurden zum 64. Mal die renommierten Grammy Awards verliehen – diesmal im Glücksspiel-Paradies Las Vegas. Jedes Jahr aufs Neue werden die Veranstaltung und die auserkorenen Gewinner:innen kontrovers diskutiert – gleichzeitig sorgen die Grammys aber auch für jeden Menge Highlights und bewegende Momente. Auch 2022 waren wieder einige denkwürdige Situationen dabei: Vom weltschnellsten Toilettengang bis hin zu einer Ansprache des ukrainischen Präsidenten Selenskyj.

Im Schatten des Krieges

Die Oscars standen in der vergangenen Woche ganz im Zeichen von Will Smiths Ohrfeigen-Aktion, von der inzwischen wohl auch der letzte Einsiedler mitbekommen haben sollte. Bei den Grammys in der gestrigen Nacht gab es keinen vergleichbaren Aufreger. Stattdessen räumten die Veranstalter:innen dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyj den Raum für eine im Vorab aufgezeichnete Videobotschaft ein. Darin richtete sich der Politiker an das Publikum in Las Vegas sowie online und bat um Unterstützung für sein vom Krieg gezeichnetes Land. „Was könnte gegenteiliger zu Musik sein als Krieg? […] Füllt die Stille mit eurer Musik“, so Selenskyj. Mit seiner Ansprache leitete er ein bewegende Performance von John Legend ein, die der Musiker der Ukraine widmete. 

Das Album des Jahres kommt von einem Underdog

Aber auch abseits von Selenskyjs eindringlichen Worten gab es einige Überraschungen bei den 64. Grammys. Allen voran der Gewinner für das Album des Jahres: Das Jazz-Musik Jon Batiste setzte sich mit „We Are“ gegen hochkarätige Konkurrent:innen wie Billie Eilish, Olivia Rodrigo oder Ye durch. Mit ganzen 11 Nominierungen war Jon Batiste ins Rennen gegangen und schaffte es letztendlich, Grammys in fünf Kategorien abzuräumen. 

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Auch wenn Newcomerin Olivia Rodrigo beim Album des Jahres leer ausging: Die Recording Academy machte ihr Debüt „Sour“ zumindest zum besten Pop-Album und verlieh der 19-jährigen außerdem weitere Awards für Beste Performance sowie Beste Neue Künstlerin. 

Billie Eilish würdigt Taylor Hawkins

Drei Preise gingen außerdem auch an die Foo Fighters. Trotzdem fällt es schwer, die Rock-Band zu den großen Gewinnern des Abends zu zählen. Schließlich wurde erst vor knapp einer Woche Schlagzeuger Taylor Hawkins während eines Tourstops in Kolumbien tot in seinem Hotelzimmer gefunden. Ein tragischer, unerwarteter Verlust und Grund genug für die Gruppe um Dave Grohl den geplanten Auftritt bei den Grammys abzusagen. Trotzdem waren Taylor Hawkins und sein Erbe bei der Veranstaltung präsent: Billie Eilish trug bei ihrer beeindruckenden Performance ein T-Shirt mit einem Fotos des Drummers.

https://www.youtube.com/watch?v=YNJDLLxQ_-s

„Ich habe noch nie so schnell gepisst“

Ein besonders liebenswertes Highlight war dagegen der Grammy für die Beste Pop Duo Performance. Dieser Preis ging an Doja Cat und SZA für ihren Disco-Banger „Kiss Me More“. Für ihre Dankesrede musste SZA mit Krücken auf die Bühne humpeln – und war trotzdem noch schneller als ihre Partnerin Doja Cat, die überstürzt von der Toilette gesprintet kam. „Ich habe in meinem Leben noch nie so schnell gepisst“, mit diesen Worten tritt die Musikerin ans Mikrofon, nur um kurz darauf dann doch ein paar Tränen der Freude zu verdrücken. 

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Mit „Kiss Me More“ setzten sich Doja Cat und SZA übrigens unter anderem gegen die K-Pop-Band BTS und ihren Hit „Butter“ durch. Sehr zum Missfallen der ARMY, die im World Wide Web ihrem Unmut Luft machte. Zumindest durften sich die BTS-Fans an einer grandiosen Inszenierung des nominierten Songs erfreuen, inklusive Abseil-Aktion von der Decke und Flirty Geflüster mit Olivia Rodrigo.

https://www.youtube.com/watch?v=U7LdxQFLItk

Einen starke Show lieferte auch Silk Sonic, das Duo aus Andersoon .Paak und Bruno Mars. Mit einer krachenden Performance ihres nominierten Songs „Leave The Door Open“ heizte das Gespann dem Publikum in Las Vegas ein und eröffnete das Event mit einem Knall.

Kein Shitstorm heißt voller Erfolg

Mit Blick auf den Livestream und die anschließenden Reaktionen im Netz lässt sich sagen: Die diesjährigen Grammys sind ziemlich gut über die Bühne gegangen. Die sonst so kontroversen Entscheidungen der Recording Academy werden diesmal ohne großes Murren angenommen. Und auch die Entscheidung, Selenskyj eine Plattform zu bieten, wird von der Netz-Community begrüßt. Gerade mit den aktuellen Oscars im Rücken, die bis auf Will Smiths geplatzten Kragen wenig an historischen Momenten zu bieten hatten, ist es den Veranstalter:innen der Grammys gelungen, ihr prestigeträchtiges Image für ein weiteres Jahr zu bewahren.

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