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Heavy Sounds der Zukunft – von Horny Goths, Electropunks und Riot-Grrrl-Brats

Posted in: Hard in Here

Zetra – Zetra

Dieses Release lässt das Goth-Herz höher schlagen als die neuen „The Crow“- und „Beetlejuice“-Filme zusammen: Dass Zetra sich nach der Veröffentlichung ihrer ersten Songs vier Jahre Zeit für ihr Debütalbum gelassen haben, werte ich schon fast als persönlichen Affront, denn die Welt (aka ich) braucht dieses Album. Bewaffnet mit der heiligen Dreifaltigkeit aus Synths, Gitarre und Drumcomputer verbreitet das Duo, das nur als „The Wanderers“ bekannt ist, seinen dunklen Sirenengesang, der gleichermaßen nostalgisch und futuristisch klingt.

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In „Zetra“ spiegeln sich vier Jahrzehnte bittersüßer, verträumter, erotisch aufgeladener Musik von Gary Numan und Cocteau Twins über Slowdive und Type O Negative bis Deftones und Deafheaven wider. Da haben wir metallische, reverbverhangene Gitarrenriffs, weitläufige Synthflächen und -hooks, die den Nebel immer wieder durchschneiden wie ein Lichtstrahl, und ätherischen Gesang, der oft kaum mehr ist als ein Flüstern aus den Tiefen des Universums.

Zetra erschaffen hier einen Sound und eine Ästhetik, die zu hundert Prozent ihnen gehören. Dabei sind sie so romantisch, mystisch und im wahrsten Sinne des Wortes himmlisch, wie es sich heute nur die wenigsten Bands erlauben können, ohne wenigstens ein bisschen albern dabei zu wirken. „Zetra“ verpflichtet derweil fast schon dazu, sich in dieses Album einzuhüllen und in neue Sphären empor tragen zu lassen – Widerstand ist zwecklos.

House Of Protection – Galore

Nach ihrer gemeinsamen Karriere bei Fever 333 haben Gitarrist Stephen Harrison und Drummer Aric Improta ein neues gemeinsames Projekt gestartet: House Of Protection. Es wäre gelogen zu behaupten, dass man ihre Vorgängerband auf ihrer Debüt-EP nicht hin und wieder raushört – etwa, wenn im Opener „Pulling Teeth“ Rap-Parts in hymnische Singalong-Hooks übergehen – aber die beiden haben noch einiges mehr zu bieten.

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„Galore“ wird mehr von einer pulsierenden, brodelnden Energie als einem bestimmten Stil zusammengehalten – Hauptsache explosiv, Hauptsache lebendig. Meist oszillieren die Songs um Post-Hardcore und Electropunk – stellen wir uns Enter Shikari durch den Prodigy-Filter vor. Dass das Duo (im Studio unterstützt von Ex-Bring-Me-The-Horizon-Mitglied Jordan Fish, der nun wirklich einiges von geilen Synth-Sounds versteht) damit live jeden Club zerlegen wird, ist auf jeden Fall schon mal garantiert – siehe das Video zu „Fuse“.

Delilah Bon – Evil, Hate Filled Female

Delilah Bon gefällt die Rolle der Bösewichtin und Außenseiterin. Auf ihrem zweiten Album attackiert sie das Patriarchat einmal mehr auf bissige und humoristische Weise mit einer wilden Mischung aus Hip-Hop, Nu Metal und Riot-Grrr-Punk – Brat Punk nennt sie das. Und entsprechend rotzig ist sie allemal, wenn sie Beleidigungen von Incels oder Vorurteile gegenüber Frauen oder Mitgliedern der LGBTQ+-Community auf den Kopf stellt und ihrer Hörer:innenschaft gnadenlos um die Ohren haut. Hat oftmals was von Eminem – in der Woke-Version, versteht sich.

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Als Produzentin tobt sich die Britin hier mindestens genau so aus wie als Rapperin und macht die Songs von „Evil, Hate Filled Female“ so bunt und knallig wie ihre Looks. Manchmal hat dieser verspielte, theatralische Sound eine merkwürdige Nähe zum Kabarett oder dem Storytelling und Flow von „Hamilton“ but it’s a vibe, I guess. Spätestens mit diesem Album steht Delilah Bon in einer Reihe mit Musikerinnen wie Scene Queen und Dana Dentata, die den Macker-BS der alternativen Szene in High Heels ein Grab schaufeln. Good fucking riddance.

Hier gehts zur Hard in Here Playlist:

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Christina Wenig ist Redakteurin, Journalistin und Fotografin aus Berlin. Für Magazine wie Visions und Metal Hammer schreibt sie über Metal, Hardcore und Artverwandtes; auf ihrem Instagram-Kanal teilt sie Live-Eindrücke aus verschwitzten Clubs und sinniert über Feminismus, Antifaschismus, Filme und ihren Hund.

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