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„I know, I know“ – Amilli kehrt abgehärtet zurück ins Rampenlicht

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Tagged: Amilli

Wer sich mit dem bisherigen Werk von Amilli auseinandergesetzt hat, weiß, dass ihr Sound ursprünglich im Schlafzimmer entstanden ist und auf entspannte, harmonische Instrumentale setzt. Zumindest war das in der Vergangenheit der Fall, denn mit ihrer neuen Single „I know, I know“ scheint Schluss mit Gitarrenklängen, reduzierten Drums und Harmonie im Allgemeinen zu sein, sowohl musikalisch als auch inhaltlich. 

Noch bevor man die unverkennbare Stimme von Amilli hört, zeigen die ersten Momente in „I know, I know“ direkt eindrucksvoll, dass die Künstlerin diesmal keine sanften Saiten aufzieht. Der düstere Beat könnte mit seinen harten, lauten Drums und dem dissonanten Streicher-Sample genau so gut ein altes Instrumental von Tyler, The Creator aus seiner Odd Future-Ära sein. Doch keine Sorge: Auch wenn Amilli inhaltlich ordentlich abrechnet, verpackt sie das in wundervoll klingenden Gesangsmelodien. 

Apropos Inhalt: „I know, I know“ dreht sich um eine verflossene Liebe von Amilli. Wie man sich bei der bedrohlich wirkenden Instrumentierung schon denken kann, hat der Song wenig mit Herzschmerz zu tun, sondern viel mehr mit Abneigung. Sie bezeichnet ihren Ex als seelenlos und kontrollierend, sie bittet darum sein Gesicht nicht mit ihrem in Verbindung zu bringen (Vermutlich sowohl wort- als auch sprichwörtlich) und ist dankbar dafür, dass sie ihren Stolz rechtzeitig wieder gefunden hat, bevor es so richtig hässlich geworden wäre. Im letzten Drittel des Songs verändert sich der Beat und die Stimmung wird wesentlich verletzlicher. Der geäußerte Wunsch, in den Kopf ihres Gegenübers zu blicken zeigt die Ratlosigkeit über die Lügen, die scheinbar verbreitet wurden. Doch bei all dem Gefühlschaos weiß Amilli: Die Zeit wird’s zeigen und alle Wunden heilen. 

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