IDER kündigen mit „Cross Yourself“ ein neues Album an
Nach dem gefeierten Debütalbum 2019 soll noch in diesem Jahr der Nachfolger „Shame“ erscheinen, welches in großen Teilen in Berlin entstand. Anfang Februar des letzten Jahres zog das britische Duo nämlich in die Stadt, doch nach nur einigen Wochen traf sie der Virus und schlussendlich ging es doch wieder zurück nach London. Ein Song, der damals während ihrer Krankheit im Fieberzustand entstand, ist „Saturday,“.
IDER – Saturday,
Der Vergleich zu „Saturday,“ und der aktuellen Single „Cross Yourself“, die beide im selben Zeitraum entstanden sind, zeigt, warum Ider den Begriff „Genrefluid“ so prägen. Von der melancholischen Klavierballade zum motivierenden Elektro-Pop Song überraschen sie immer wieder gerne mit neuen musikalischen Stilrichtungen. Was die komplette Diskografie jedoch eint, sind die ehrlichen Emotionen. Das hat das britische Duo auch selbst erkannt und deswegen betitelten sie ihr Debütalbum „Emotional Education“.
Im Sommer soll nun also der Nachfolger von Megan Markwick und Lily Somerville erscheinen und dieser wird komplett DIY, ohne dem früheren Label Glassnote veröffentlicht. Aber nicht nur im Hintergrund übernehmen die beiden einige Funktionen, sondern auch in ihrer Musik, denn sie schreiben, singen und produzieren ihre Songs fast gänzlich im Alleingang.
Als ersten Vorgeschmack auf die kommenden acht Songs gibt es nun die Eröffnungsnummer des Albums „Cross Yourself. „Es ist eine Reflexion darüber, wie wir nach einem Sinn suchen – wie wir oft den Dingen eine Bedeutung beimessen oder die Idee von etwas Äußerem mögen, an das wir glauben können, im Austausch gegen den Glauben an uns selbst“, meint das britische Duo. Wem das noch zu kryptisch formuliert ist, findet Antworten im Song: „The world is what we believe / And not many of us believe in Jesus anymore / And the darkness is active / Not still, not passive / Better listen to Kanye and pray / Because you know how the night feels so fantastic”.
IDER – Cross Yourself
Die Externalitäten sind also religiöse Glaubensrichtungen, spirituelle Formen oder Symboliken. Ider entscheidet sich bei all den Möglichkeiten für den Glauben an sich selbst und die kompromisslose Selbstakzeptanz, denn genau darüber soll es auch im neuen Album gehen. Der Prozess dorthin ist jedoch oft mit der Überwindung von Scham verbunden und so schließt sich der Kreis zum Namen der LP.
„Cross Yourself“ zeigt einmal mehr die Vielseitigkeit des musikalischen Duos und wirkt selbstbewusster und weniger zerbrechlich als in früheren Veröffentlichungen. Die EDM-Drums sowie die treibende Bassline und die detailreiche Produktion helfen diesem Bild und man kann gespannt abwarten, welche musikalischen Überraschungen uns noch so auf dem neuen Album „Shame“ erwarten werden.
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