In „Phase 3“ der Panikattacken zeigen Kaltenkirchen die Hoffnung auf
Bei Kaltenkirchen ist in den letzten Monaten einiges passiert, so wurde das Projekt nicht nur zum Duo umstrukturiert, sondern auch eine neue thematische EP-Serie entworfen. Kaltenkirchen machen die Panikattacken zum Thema und tragen damit einen wichtigen Teil zur Entstigmatisierung bei, denn um Tabus zu brechen, muss man darüber sprechen.
Eigentlich startete Philip das ursprüngliche Soloprojekt Kaltenkirchen, um den Antischlager zu frönen. Gemeinsam mit seinem Produzenten Niklas (ehemals Lex Audrey) wurde dieser Ansatz auch in das Debütalbum „Im Namen der Liebe“ gegossen. Getreu diesem Motto sind hier vor allem zwischenmenschliche Beziehungen untermalt von schlagereske Melodien zu finden. Die Zusammenarbeit zwischen Philip und Niklas funktionierte aber so gut, sodass kurzerhand ein Duo daraus formiert wurde.
Noch im selben Jahr des Debütalbums erschien der Song „Trocken“, der alles ändern sollte, denn darauf beginnen die beiden, ihre Erfahrungen mit Panikattacken zu verarbeiten. Der Stein wurde ins Rollen gebracht und aus der Idee entstanden einige Songs. Es wurde eine vierteilige EP-Reihe angekündigt, die sich sowohl der Panik als auch der Angststörung widmet. So wie die Panikstörung selbst in Schüben verläuft, wurde auch die EP-Reihe in Phase aufgeteilt. Nach „Phase 1: Panik“ folgte „Phase 2 Eiszeit“ und nun sind wir in „Phase 3: Immer noch“ angelangt.
Kaltenkirchen – Phase 3: Immer noch
Genauso wie auf den vorangegangenen EPs wird auch hier auf drei Songs ein Stadium beschrieben. Diesmal geht es um die Hoffnung, denn psychische Krankheiten sind immer ein Prozess und hören mit der Medikamentation nicht einfach so auf. Es ist genau diese Erkenntnis, dass trotz Diagnose, offenen Umgangs und Coping Strategien das Ziel vor Augen manchmal abhandenkommt, da sich Umwege oder Stolpersteine auftun. Mit genau diesem Wissen blicken Kaltenkrichen jedoch hoffnungsvoll in Richtung Zukunft und wir sind gespannt, wie die EP-Serie in Bälde abgeschlossen wird.
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