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Indie-Rock wie aus einem anderen Jahrzehnt: Wer sind Headjet?

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Unbekümmert. Draufgängerisch. Erfrischend. Dieser Worte kommen einem wohl als erstes in den Sinn, wenn man, wie wir, zufällig über die Musik von Headjet stolpert. Für ihr neuesten Musikvideo hat die Newcomer-Band einen Guerrilla-Auftritt in einer Berliner U-Bahn gegeben und den Wagen kurzerhand in ein Party-Abteil verwandelt. Dabei ist die Stimmung so gut, dass das Gefährt geradezu im Gleisbett wackelt – was wohl die BVG dazu sagen würde? Der Sound dazu: fuzzy, ungestüm, Indie-Rock aus einer Garage irgendwo im Jahr 2005. Klingt ziemlich geil, dabei scheinen Headjet noch gar nicht an der künstlerischen Endstation angekommen zu sein. 

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Zwischen Kraftklub und Rauch-Haus

Wie lange sich die vier Berliner Freunde Leon, Calle, Matteo und Lenny schon kennen, wissen wir leider nicht. Musik veröffentlichen sie aber seit 2022 und zwar unter dem catchy Neologismus Headjet, der ein bisschen nach Blurs „Song 2“ erinnert, womit wir wieder beim Stichwort Garagen-Rock wären. Auf ihrer ersten EP „welcome“ klingen außerdem Bands wie The Strokes oder Vampire Weekend durch, aber auch der rebellische, naive Sound der 70er. Auch als sie im Song „Gunther“ 2023 zum ersten Mal auf Deutsch singen, klingt das fast wie eine Aufnahme aus dem besetzten Rauch-Haus.

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Ob die Berliner bei ihrer Muttersprache bleiben, bleibt abzuwarten, gut anzukommen scheint es aber. Ihr bisher erfolgreichster Release ist „Rücken an der Wand“, der Song zum eingangs erwähnten U-Bahn-Rave. „Tanz, tanz, mit dem Rücken an der Wand / Du denkst, ich will dich küssen, weil ich heiraten will!“, grölen Headjet, eine parolige Hook, die Kraftklub auch nicht besser hinbekommen hätten.

Das war im April letztes Jahr. Am Valentinstag gab es jetzt endlich Nachschub: „Tango“, eine verschmitzte Einladung zum Tanzen oder irgendeiner anderen Form von Körperkontakt. Auch hier lärmen und trommeln Headjet, was das Zeug hält. Ob da jeder Ton sitzt, ist Nebensache. Hauptsache, es scheppert. Nach Jahren der NNDW-Coolness und distanzierter, aus den 80ern geborgter Eleganz, tut es gut, einfach mal wieder zu hören, wie eine Band Spaß miteinander hat und das Internet daran teilhaben lässt.

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