K.I.Z sind VIPs in der Psychiatrie
Erst vor Kurzem erregten die Hass-Rapper von K.I.Z mit ihrer spektakulären Pressekonferenz zu ihrem neuen Album „Rap über Hass“ (28. Mai 2021) Aufsehen. Mit „VIP in der Psychiatrie“ liefern sie nicht nur den zweiten Vorboten auf ihr bald erscheinendes Album, sondern bringen auch einen Fan-Favoriten zurück. Denn schon in „Autobahntunnelfischmenschen“ überzeugte ihre jüngste Entdeckung namens Stunna666 mit seinem brachialen Urschrei von Rap. Wie der Titel ihres neuen Songs schon vermuten lässt, behandeln Maxim, Tarek und Nico in ihren Parts allerlei Absurditäten.
Der nubische Prinz bereitet ein Gulasch aus abgesprengten Fingern zu, Maxim ist Gregor Gysi auf der Straße, aber Josef Stalin im Bett und Nico wird von seinen Groupies zu sexuellen Aktivitäten gezwungen (und dabei natürlich von seiner Teuersten erwischt). Auf einem zerstörerischen Beat von den Drunken Masters, der eher an eine Kettensäge erinnert als an irgendeine Melodie, lassen K.I.Z ihren irren Gedanken freien Lauf und pflanzen uns unschöne und verrückte Bilder in die Hirnrinde.
K.I.Z – VIP in der Psychiatrie
Apropos verrückte Bilder: Im dazugehörigen Video brechen Stunna666 und K.I.Z aus der fiktiven Nervenheilanstalt Birkenhain aus, nachdem die Musiktherapie wohl ihre therapeutische Wirkung verfehlte. Die vier Eingewiesenen richten vor ihrem Abflug noch ein Blutbad an, „VIP in der Psychiatrie“ ist schließlich ein K.I.Z Video. Auf ihrer Flucht crasht das geisteskranke Vierergespann den Videodreh eines 0815 Rappers, den sie samt StatistInnen und Videocrew hinrichten und sich das Set kurzerhand zu eigen machen. Hier sei die schauspielerische Leistung von Stunna, Maxim, Tarek und Nico erwähnt, man sieht ihren Wahnsinn im Auge und fragt sich, ob das vielleicht sogar ihr wahres Selbst ist, was wir im Video zu sehen bekommen.
Fazit: Sowohl der Song als auch das Video ist pures Unterhaltungsgold, welches man so nur von K.I.Z bekommt. Wir brauchen mehr davon. Wir brauchen mehr Rap über Hass.

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