„Keine Bewegung“: Die Nerven veröffentlichen neues Musikvideo
Es sollte sich wortwörtlich niemand vom Fleck bewegen, wenn Die Nerven davon singen, dass doch eigentlich alle jeden Tag von vorne anfangen. Irgendwo im Nirgendwo performen die drei Stuttgarter bei Wind und Wetter ihren aktuellen Song „Keine Bewegung“. Während Tag und Nacht verstreichen, der Regen in den Kiesboden sickert, verharrt die Band in einer fast penetranten Passivität und Ohnmacht ob der sich zuspitzenden Witterungszustände. Passend zu den Lyrics soll das Musikvideo auch genau das ausdrücken.
Drang nach regungslosem Leben
Als Teil einer behüteten Generation wussten sie bereits zu jenem Zeitpunkt des Songwritings, dass ihnen noch ganz andere Zeiten blühen. Wohlwissend, dass ihre eigenen Privilegien mit dem Leid der Natur und anderer Menschen zusammenhängt, lautet ihr erster Impuls erstmal „Keine Bewegung“. Dabei singen sie während sie die Kälte der Nacht einholt in starrer Vernunft: „Lass dich treiben oder treib es an“ und „Ich könnte überall hingehen, aber kann mich nicht bewegen“.
Das Videokonzept erschien dem Regisseur Constantin Timm, der unter anderem für Bilderbuch und Deichkind arbeitete, im Nachhinein viel mehr als eine Art Selbsterfahrungs-Trip für alle Beteiligten: „Insgesamt haben wir 78 Performance-Takes bei Tag und Nacht in einer Kiesgrube aufgezeichnet. Da war Julians Blick im Morgengrauen, mit dem das Video endet, nicht gespielt, sondern der Kälte und Erschöpfung geschuldet“. „Keine Bewegung“ ist die zweite Single-Auskopplung des neuen Albums „Die Nerven“, das am 7. Oktober 2022 erscheinen soll.
Das neue DIFFUS Print-Magazin
Titelstory: SSIO
Außerdem im Heft: Interviews mit badmómzjay, t-low, Magda, Paula Engels, fcukers, Betterov uvm. Außerdem große Reportagen über Kneipenkultur, Queer Rage und Essays!