„Know My Name“: Avantgarde-Pop von Monako und Valentin Hansen
Kein Herz für Genre-Schubladen
Monako sind keine Band im klassischen Sinne. Die Mitglieder des Projekts bezeichnen sich als „interdisziplinäres Kollektiv“ und haben allesamt bereits Erfahrungen aus verschiedenen anderen Konstellationen. Diese unterschiedlichen musikalischen Vorgeschichten fließen ganz offensichtlich in das Schaffen von Monako ein. Dieses lässt sich nämlich quasi unmöglich auf ein einziges Genre festnageln. Folk, Neo-Soul, R’n’B und Indie fließen zusammen zu einer Mischung, die man bestenfalls unter alternativem Pop zusammen fassen könnte. Das klingt vielleicht auf dem Papier kompliziert und verkopft, geht aber musikalisch in stimmungsvollen, warmen Songs auf, die nicht nur Musik-Nerds begeistern.
Mit ihrem Avantgarde-Pop haben Monako bereits zwei EPs gefüllt. Nun begeben sie sich in eine neue Ära ihres Kollektivs. Diese Etappe soll sich um eine neue EP und einen dazugehörigen Kurzfilm drehen, beides Projekte, an denen mehrere internationale Features mitwirken sollen. Eines dieser Features: Valentin Hansen. Der audiovisuelle Künstler aus Berlin hat Monako bei der Arbeit an ihrer neuesten Single, „Know My Name“, unterstützt.
Monako feat. Valentin Hansen – Know My Name
Dabei wäre dieser Song beinahe nie erschienen. Nach zahlreichen Versionen und Änderungen hatten Monako „Know My Name“ schon beinahe kaputt gedacht. Rettung kam in letzter Sekunde in Form von Valentin Hansen. Der Musiker und Videoproduzent formte die schon bestehenden Ideen und Elemente neu und schloss sie in ein funktionierendes Korsett. Eine komplizierte Entstehungsgeschichte also, die man dem fertigen Produkt allerdings zu keinem Zeitpunkt anmerkt.
„Know My Name“ startet mit viel Bass und Valentins Stimme, die mit einem Vocoder wie durch ein Kaleidoskop in ihre Einzelteile gebrochen wird. Langsam entfaltet sich der Song wie eine Blüte im Zeitraffer, schwillt an, ohne zu überfordern. Im letzten Drittel gibt es dann die Explosion: „Know My Name“ erstrahlt im groß produzierten Neo-Soul-Gewand und verklingt schließlich. Zurück bleibt das Gefühl, dass man gerade tausende Songs in einem gehört hat – und am liebsten zurück an den Anfang springen möchte, um die Reise noch einmal anzutreten.
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