Makko & Miksu/Macloud entfesseln auf „Streit“ den Punk für sich
Nachdem auf „Lichter aus“ noch langsame Akkorde das emotionale Drogendrama im Freundeskreis unterstreichten, strotzen auf „Streit“ die Gitarrenriffs nur so von Energie. Will man die neue Single also als Fortsetzung der Geschichte lesen, scheint es, als mache sich Makko dieses mal Sorgen um sich selbst: „Du fragst mich, wie’s mir geht / Ich sag‘, ich bin alright, ah / Klar war das еine Lie“.
Auf fast dreieinhalb Minuten switcht Makko gekonnt zwischen Außenwahrnehmung und innerlicher Gebrochenheit. Es fühlt sich schon fast komisch an, wie sehr die ersten Zeilen der Hook slappen: „Gucci-Parfüm, stepp‘ in den Raum und es riecht nach Vanilla / Therapeutin fragt, wie’s mir geht, und ich sag‘: ‚Es wird schlimmer‘“ Und auch in der Selbstreflexion scheint Makko mit denselben Fehlern zu kämpfen, die er auf „Lichter aus“ noch bei anderen kritisierte: „Du fragst mich, wiе’s mir geht / Aber ich lass‘ dich nicht rein / Im Spiegel steht mein Feind / Ich glaub‘, in mir drin ist Streit“.
Zufall oder Promophase?
Diesen innerlichen Kampf haben Miksu/Macloud ein ums andere Mal mit Bravour instrumentalisiert. Das Skaterboys, eine Prise Rap und poppiger Punk zusammenpassen, ist spätestens seit blink-182 ein offenes Geheimnis. Wie das Duo aber in nur einer Single die Genregrenzen immer wieder neu verschiebt, macht ihnen so schnell keiner nach.
Eine Frage muss der neu formierten Garageband am Ende aber noch gestattet sein: Sind zwei gemeinsame Singles in so kurzer Zeit Zufall, oder vielleicht vielleicht schon die Promophase für neue Tracks auf EP- oder Albumlänge?

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