Marie Bothmer taucht tief ein in den „Swimmingpool“ der Gefühle
Sommer, Sonne, Partys, Chlorwasser: Ein Swimmingpool ruft viele Assoziationen hervor und genau aus diesem Grund entschied sich Newcomerin Marie Bothmer, ihre Debüt-EP danach zu benennen. Den Titeltrack „Swimmingpool“ veröffentlichte sie bereits im vergangenen November. Laut mitsingen könnt ihr diesen außerdem, wenn Marie nächstes Jahr auf Tour geht.
Marie Bothmer -Swimmingpool
Melancholische Melodien und tiefe Bässe
Zwischen R&B, Pop und scheppernden 808s findet Marie ihren Sound und verbindet diesen mit tiefgehenden Texten. „Schau mich an, mir geht’s so fucking gut“, lautet die Hook von „Swimmingpool“, aber eigentlich sieht es im Inneren der Sängerin ganz anders aus, sodass die Zeilen „Meine Augen sind zwar wieder scheiße rot / Aber das ist das Chlor, nein, das bist nicht du / Ich war wieder schwimm’n in dei’m Swimmingpool“, folgen.
Der Schmerz und die Verarbeitung des Liebeskummers zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Songs und wird untermalt von melancholischen Melodien, tiefen Bässen, sowie atmosphärischen Klangflächen. So erzählt sie in „Kugelsicher“, ein Track der mit spacigen Synthies startet, dass ihr Herz verschlossen ist und Gefühle lediglich für eine Nacht bleiben. Auch im vierten Track „Deadline“ hallt der Kummer noch nach. Hier ist Yrrre mit am Start, der als einziger Feature Gast auf der EP vertreten ist.
Marie Bothmer – Kugelsicher
Yrrre ist aber nicht das einzig bekannte Gesicht mit dem Marie zusammenarbeitete, denn viele Texte entstanden z. B. zusammen mit Nina Chuba. Die beiden flowen aber nicht nur zusammen besonders gut, sondern sind auch eng befreundet.
„Keine Ahnung, warum in mir immer Winter is’“
Der einzige Song, der aus dem Liebes-Themen-Pool hinausfällt, ist der Eröffnungstrack „Dopamim“, auf dem Marie über ihre Depression singt: „Keine Ahnung, warum in mir immer Winter is’ / Ich lauf auf Eis und hoffe, dass der Boden unter mir nicht bricht / Hab das Gefühl, jeder Schrei nach Wärme bringt mir nichts / Weil hier drinnen niemand is’“.
Sie sagt: „Ich bin wegen meiner Depression in Therapie und gehe da recht offen mit um. Denn das ist ja nichts, was man einfach so drei Monate mal behandelt und dann ist es wieder vorbei. Ich habe das Gefühl, dass Depression in der letzten Zeit fast ein wenig zur Trendkrankheit geworden ist, und das Letzte was ich will, ist, mich damit zu schmücken. Aber wenn ich durch meine Offenheit andere in ähnlichen Situationen ermutigen kann, würde mir das etwas bedeuten.„
Es ist also eine EP, mit der man tief abtauchen kann und die einen mitreißt in diesen Swimmingpool an Gefühlen, um dann am Ende aber vielleicht etwas leichter wieder aufzutauchen.
Auf- und Abtauchen könnt ihr an folgenden Tourdaten:
Marie Bothmer Tour – präsentiert von DIFFUS
14.04.2023 – Berlin, Privatclub
15.04.2023 – Hannover, LUX
16.04.2023 – Hamburg, HÄKKEN
20.04.2023 – Köln, YUCA
21.04.2023 – Leipzig, Neues Schauspiel
Tickets bekommt ihr ab dem 27 Juni hier.
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