Megan Thee Stallion und Dua Lipa auf dem Scheiterhaufen & Vince Staples am Zaubern
Megan Thee Stallion & Dua Lipa – Sweetest Pie
Alle Hot Girls, Hot Boys und solche, die es gerne sein wollen, aufgepasst: Es gibt neues Material von Megan Thee Stallion und Dua Lipa. Mit „Sweetest Pie“ kommen die beiden Musikerinnen das erste Mal zusammen und entführen im zugehörigen Video zwei Typen in ein bizarr-gruseliges Wunderland. Beat und Melodie fallen passend zum Titel zuckersüß aus, während Megan und Dua Lipa ihre Opfer mit Halluzinationen aller Art heimsuchen. Zum Schluss landen die beiden wegen ihre Hexenkünste auf dem Scheiterhaufen – wie das für sie ausgeht, seht ihr im Musikvideo.
M1llionz – NGL
Der Off-Beat-König aus dem Vereinigten Königreich ist zurück! M1llionz hat am vergangenen Freitag seine neue Single „NGL“ veröffentlicht – wobei der Titel hier natürlich für die Abkürzung des Internet-Slangs „not gonna lie“ steht. Zuletzt hatte der Drill-Rapper im vergangenen Jahr am beliebten Freestyle-Format „Daily Duppy“ teilgenommen, nun geht es weiter mit neuem Material. Mit „NGL“ beweist M1llionz erneut, dass niemand so gut Zeilen bis zur Überlänge füllen kann wie er und dreht auf Dirtbikes ein paar Runden um den Block.
Latto feat. 21 Savage – Wheelie
Qualmende Reifen gibt es auch in der neuen Single von US-Rapperin Latto – ehemals Mulatto – und 21 Savage. In „Wheelie“ trifft Trap aus Atlanta auf Phonk’sche Cowbells mit Memphis-Spirit – eine Mischung, die den Kopf auf Knopfdruck mit nicken lässt. Die eingängige Hook und die abwechslungsreichen Flows tun ihr Übriges und lassen mich selbstsicher sagen: It’s a certified Banger. Und an Selbstbewusstsein mangelt es Latto sowieso nicht: „If I fuck around and leak the tape, I win an EMMY“.
Tanna Leone – Lucky / With The Villains
Kürzlich hat Kendrick Lamar bekannt gegeben, dass sein nächstes Projekt sein letztes bei seiner langjährigen Label-Heimat Top Dawg Entertainment sein wird. Das kommt nicht so schockierend, wie man vielleicht denken könnte. Schließlich hat Kendrick in Form von pgLang seit 2020 sein eigenes Label und Medienunternehmen am Start. Erstes und prominentestes Signing ist natürlich Baby Keem, der im vergangenen Jahr mit „The Melodic Blue“ sein Debüt-Album veröffentlicht hat.
Nun gibt es einen zweiten Künstler im pgLang-Kader: Rapper Tanna Leone aus Los Angeles wurde frisch unter Vertrag genommen und stellt sich direkt mit zwei neuen Songs vor. „Lucky“ und „With The Villains“ landen dabei irgendwo zwischen Baby Keem und Travis Scott und lassen gespannt sein, was die neue Partnerschaft von Tanna Leone und pgLang in Zukunft noch zu bieten hat.
KayCyy, Gesaffelstein – TW20 50 (EP)
Von Trippie Redd bis Yeat: Rage Rap, so scheint es, ist der Sound der Stunde. Aber was bei „Miss The Rage“, dem Namensgeber dieses Subgenres vor einigen Monaten noch frisch und unverbraucht klang, läuft langsam in Gefahr, sich abzunutzen: Die immer gleichen Synth-Loops, 808-Bässe und Flow-Muster. Aber zum Glück gibt es aufstrebende Rapper:innen, die frischen Wind in die bewährte Rage-Formel bringen. Einer davon: KayCyy. Der Musiker aus Minnesota ist bereits seit 2016 aktiv, aber erst in den letzten Monaten nimmt seine Karriere so richtig an Fahrt auf. Das liegt unter anderem an Kanye West’s „Donda“-Album aus dem vergangenen Jahr, bei dem KayCyy an einigen Tracks mitgewirkt hat.
Mit der frisch gewonnenen Aufmerksamkeit der Szene veröffentlicht er nun seine neueste EP „TW20 50“ und zeigt hier das experimentelle Potenzial von Rage Rap. Das ist unter anderem der großartigen Produktion zu verdanken, die vom Synthesizer-Experten Gesaffelstein kommt. Insbesondere die Vorab-Single „OKAY!“ Hat einen gewissen Funken, der bereits auf TikTok übergesprungen ist und der den ein oder anderen Moshpit lostreten könnte – und das ganz ohne richtigen Beat.
Vince Staples feat. Mustard – Magic
Erinnert ihr euch noch an die finstere Zeit, in der jeder neue Rap-Song von Tyga oder Kid Ink stammte und unter keinen Umständen (!) ohne Crowd-Rufe und fette Club-Bässe von DJ Mustard auskam? Falls ich euch diese Ära gerade erst wieder in den Kopf gebracht habe, tut es mir Leid. Aber ich möchte auf etwas ganz anderes heraus. Heute, Jahre später, nachdem sich der Hip-Hop-Zeitgeist um ein vielfaches erneuert hat, hören wir diese Mustard-Blaupause nur noch sehr selten. Und wenn dann mal doch jemand auf so einen entsprechenden Beat hüpft, kommt das überraschenderweise, nun ja.. ziemlich cool?
Ein passendes Beispiel hat am Montag Vince Staples geliefert und zwar mit dem Musikvideo zur kürzlich erschienenen Single „Magic“. Diese entstand nämlich in Zusammenarbeit mit keinem geringeren als DJ Mustard – heute nur noch Mustard – himself und präsentiert eine psychedelisch-verstrahlte Interpretation von dessen berühmt-berüchtigten Westcoast-Bounce. „Magic“ fungiert übrigens als erste Single für Vince’ kommendes Album „Ramona Park broke my heart“, das schon im April erscheinen soll.
Rema feat. AJ Tracey – FYN
Auch im nur semi-warmen diesjährigen März breitet sich der Trend zum sonnigen Afroswing weiter aus. Insbesondere im Vereinigten Köngreich ist dieser tanzbare Stil neben knallhartem Drill à la M1llionz sehr beliebt, seine Ursprünge hat er aber, wie der Name schon sagt, auf dem afrikanischen Kontinent. Dementsprechend kommt es immer wieder zu spannenden Kollaborationen, wie auch in dieser Woche: Der nigerianische Popstar Rema holt sich UK-Rapper AJ Tracey auf seine neue Single „FYN“. Ein Song, der auch dem stocksteifsten Weißbrot beim Hören einen Hüftschwung verpasst und das irrationale Verlangen erweckt, bei 40 Grad im Schatten Cocktails zu schlürfen.
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