Mini-EP von Ski Aggu und Filow: „wir haben zwei geile Songs gemacht“
Dass Filow und Aggu jeweils gut mit anderen Artists der neuen Deutschrap-Welle können, haben sie schon auf unterschiedlichen Songs bewiesen. Auf ihrer Mini-EP „wir haben zwei geile Songs gemacht“ kommen die beiden Rapper jetzt aber zum ersten Mal gemeinsam auf zwei Songs zusammen.
Zeitreise in die 70er
„Alles anders“ ist dabei eher etwas locker, funkig und fast schon poppig gehalten. Mit elektronischen Orgeln und verspielter Gitarre erinnern die Instrumentals natürlich an Filows Song „JIGGY“ mit Ikkimel. Der Disco Funk gibt zwar nostalgische Vibes der 2010er Jahre, der Beat holt den Track aber trotzdem in unsere Zeit. Filows Autotune Gesang und Ski Aggus direkte Art gleichen sich auf „Alles anders“ harmonisch aus und so wird aus „Alles anders“ – produziert von Barré – der perfekte Track, um den Sommer abends zu verabschieden.
Inhaltlich geht es in „Alles anders“ um Filows und Aggus Skills im Rap-Game. „Wir trinken auf uns und danach trink ich einen auf mich selbst“, rappt Ski Aggu und erobert gemeinsam mit Filow die Welt. Selbstbewusst und auch ein weng ironisch. Die beiden sind sich ihrem Erfolg bewusst und auch den manchmal unschönen Klischees und Vorurteilen. Aber Filow macht deutlich: „Ich bin ein Wichser mit bisschen zu viel Geld, aber alles ist anders/ Ich bin sicher ich kann das, für dich“.
Ski Aggu und Filow sind „Jedes Wochenende Drauf“
Das etwas wildere Gegenstück zu „Alles anders“ ist dagegen der Song „JWD“, kurz für „Jedes Wochenende Drauf“. Mehr im Ski Aggu-Stil geht der Song vor allem nach vorne. Mit elektronischen Synth-Beats, schnellem Rap und Soundeffekten, die ein bisschen an Auto Scooter erinnern zeigen Aggu und Filow wie flink sie sich ausdrücken können.
„JWD“ erzählt von Jugendmomenten, Erwachsenwerden, Aufbrüchen und Nächten, in denen kein Morgen zählt – „dann auf’ illegalem Rave die erste Ecstasy-Tablette“. Aggu und Filow schildern Erfahrungen, die man während der Schulzeit macht: die erste Zigarette, schlechte Noten und Jugendfreundschaften. Die raue Ehrlichkeit in ihren Songs wirkt dabei aber trotzdem nicht schwer, sondern behält sich ihre unaufgeregte Art bei.
Produziert vom Hamburger Kollektiv nocashfromparents und aufgenommen im Livestream trägt ein Techno-Beat die Story. Auch „JWD“ hat Einflüsse aus anderen Jahrzehnten. Während es bei „Alles anders“ eben der 70er Funk ist, ist sind es hier 90er-Jahre Videospiel-Sounds, die man aus Arcade-Hallen kennen könnte.
Atzenmusik lebt, im 2025-Style!
Kurz um: Die beiden Musiker beweisen, sie haben zwei geile Songs gemacht – und dass sie sich im Sound des jeweils anderen wirklich gut auskennen. „JWD“ und „Alles anders“ verkörpern zwei unterschiedlichen Vibes und teilen doch die gleiche Ansage: Atzenmusik lebt, im 2025-Style!

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