DIFFUS

Mixtape über Nacht: Pashanim veröffentlicht „Himmel über Berlin“

Posted in: News
Tagged: Pashanim

Gerade als wir dabei waren die Hoffnung aufzugeben, ist es endlich passiert: Pashanim hat sein erstes richtiges Tape „Himmel über Berlin“ veröffentlicht. Ganze neun Songs zählt das Projekt – mehr als wir je von dem Newcomer aus Kreuzberg gehört haben, der seine Releases bekanntlich rar hält. Die umfangreiche Tracklist nutzt Pasha um ein Bild von seinem Alltag zwischen „61“, Tourlife und Marseille zu malen – und bisher unbekannte musikalische Facetten zu eröffnen.

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Eine ganze Generation hat „Airwaves in den Jeans“

Zugegeben, das war eine schwere Geburt: Schon seit 2019 schwirrt Pashanim durch den deutschen Rap-Untergrund. Schon früh in seiner Karriere bescherte uns der gebürtige Kreuzberger erste Hits wie „Mehringdamm laufen“, „Shababs Botten“ oder „Hauseingang“. Mit letzterem startete dann auch die Zusammenarbeit mit Erfolgsproduzent Stickle, die bis heute andauert und kurz darauf für den endgültigen kommerziellen Durchbruch mit „Airwaves“ sorgen sollte. Als wäre es ganz selbstverständlich rappte der Newcomer auf sommerlichen House-Beats über E-Roller und Fußball-Trikots – und stiftete eine ganze Generation zur Nachahmung an.

Heute Kodak, morgen kleiner Prinz

Trotz der großen Beliebtheit blieb Pasha weitestgehend ein Phantom, ließ nur mit seltenen Posts auf Instagram oder noch selteneren Releases von sich hören. Im vergangenen November haben wir ihn mit Playboysmafia-Kollege Symba in der Columbiahalle bei ihrem ersten Live-Auftritt gesehen – aber auch dieser Probe von Angesicht zu Angesicht hält der Mythos Pashanim stand. Der Newcomer bleibt unberechenbar, entzieht sich der Politik der Algorithmen und droppt stattdessen was er will, wann er will. Seien es eingängige Sommer-Hits wie „Sommergewitter“ oder „Kleiner Prinz“, ein Freestyle ohne Hook auf einem Kodak Black-Beat – oder ein Debüt-Mixtape über Nacht. 

Denn letzteres Szenario ist in der gestrigen Nacht eingetreten: Nach einer schlichten Insta-Story am Tag zuvor hat Pashanim endlich mit „Himmel über Berlin“ sein erstes umfangreiches Mixtape veröffentlicht. Wer erwartet hat, dass hiermit jetzt ein vorhersehbares Kommerz-Produkt abgeliefert wird, wird schnell enttäuscht. Das Projekt startet mit dem Sirenen-Sound, den man von grimmigen 808Mafia-Beats kennt und einer klaren Ansage: „Bruder, sie sagen wir Rappen immer das gleiche… Mehringdamm 61, Packets, schnelle Autos. Aber Bruder, ich versteh’ nicht, das doch unser Leben! Wenn wir nicht von das rappen, wovon soll’n wir sonst rappen?“.

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Von 61 bis nach Marseille

Also bleibt Pasha bei dem, was er am besten kann: Momentaufnahmen und Bilder aus seinem Leben in Berlin-Kreuzberg, vor und nach dem großen Erfolg. Mit vier goldenen und einer Platinschallplatte in der Tasche kann man dann auch mal ausbrechen aus dem heimischen Straßendschungel, nach „Milano“ oder „Marseille“. So betitelt Pashanim zwei Songs auf dem Mixtape, Ausflüge an Sehnsuchtsorte außerhalb des eigenen Bezirks. In Mailand gibt es Shopping-Trips auf Drum’n’Bass-Beats, die genau so funkeln wie der Luxus-Schmuck, während für die große Liebe auch die Nachtfahrt nach Marseille nicht zu lang ist. In der gesungenen Hook dieses Tracks zeigt der Newcomer, dass er neben seiner gewohnten, dunklen Stimmfarbe noch mehr Vielfalt zu bieten hat und auch das vorausgehende „Tourlife.mp3“ präsentiert einen neuen Flow.

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


New Wave und Project X

Auch musikalisch hat der „Himmel über Berlin“ einiges zu bieten: Es gibt Plugg-Beats und Pi’erre Bourne-Sounds, aber auch solche, die wir noch nie von Pasha gehört haben und auch nie erwartet hätten. „Ferragamo“ ist ein gnadenloser Party-Hit, der klingt als wäre er dem „Project X“-Soundtrack entnommen und auf zukünftigen Live-Shows vermutlich direkt nach „Pushe Packs“ zu hören. Und „Doppel G“ fetzt uns dann wider Erwarten New Wave-Gitarren um die Ohren, während Pasha Realtalk frisch aus der Trap serviert: „Meine Kette, sie spielt Tennis, so als wär‘ sie Boris Becker / Mit Kanacken in der Gegend, meine Brüder alles Trapper / Und ich mache nur ein‘ Song, auf einmal ändert sich das Wetter / Hab‘ ein Reiter auf mein‘ Boxers und zwei G’s auf meinem Sweater“. Diese Zeilen auf diesem Beat, what a time to be alive!

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Überhaupt ist es ein surreales Gefühl, so etwas wie ein Album von Pashanim auf den Kopfhörern zu haben. Neun Songs, von einem Rapper, von dem uns bislang nur seltene Singles vergönnt waren. Trotzdem stellt sich beim Hören von „Himmel über Berlin“ keine Übersättigung ein. Die Art wie Pashanim erzählt und dabei klingt, bleibt unverbraucht und lässt nach mehr wünschen – mit „Himmel über Berlin“ haben wir aber diesmal genug Material, um die Wartezeit zu überbrücken.

Cover neues DIFFUS Magazin

Das neue DIFFUS Print-Magazin

Titelstory: SSIO

Außerdem im Heft: Interviews mit badmómzjay, t-low, Magda, Paula Engels, fcukers, Betterov uvm. Außerdem große Reportagen über Kneipenkultur, Queer Rage und Essays!