Monk interepretiert „Schwarz zu Blau“ von Peter Fox neu
Monk ist ein Gründungsmitglied der Hip-Hop- BHZ, die schon seit 2016 aktiv ist”. Nachdem er zu Beginn vor allem im Kontext seiner Crew aktiv war, veröffentlicht Monk zunehmend auch Solo-Musik und taucht als Feature bei befreundeten Artists auf. So erschien 2020 sein Debüt „Hellwach“ und alleine im letzten Jahr stellte Monk mit erfolgreichen Solo-Songs wie „Purple Rain“ und „Miami.mp3“ sowie Features mit Flavio und Ski Aggu unter Beweis, dass er auch ohne die BHZ-Marke im Rücken abliefert. Dieses Jahr macht er anscheinend genau so weiter und zeigt sich mit der neuen Single „berlin08“ überraschend ruhig.
Die Ambivalenz der Hauptstadt
Wie der Titel schon nahelegt, holt uns der Rapper zurück in seine Kindheit – konkret ins Jahr 2008. Dasselbe Jahr, in dem auch Peter Fox’ Kult-Album „Stadtaffe“ mit der Single „Schwarz zu Blau“ erschien, die Monk hier aufgreift. Wie im Original setzt er sich mit der Ambivalenz von Berlin auseinander – denn von Junkies im Hausflur bis zum unbeschwerten Sommertag am Winterfeldtplatz ist hier alles möglich. Monks Song dreht sich darum, wie gefährlich und hässlich Berlin sein kann und wie leicht es sein kann, dort abzustürzen und dass es schwer ist, wieder rauszukommen. Dafür referenziert er die ikonische Peter-Fox-Hook, die hier nur leise gesummt wird: „Guten Morgen, Berlin, du kannst so hässlich sein / So dreckig und grau / Du kannst so schön schrecklich sein, deine Nächte fressen mich auf“.
Dennoch betont Monk, wie schön die Stadt sein kann – eine Welt der Extreme eben, die man, wenn man hier aufwächst, trotz ihrer dunklen Seiten liebt. Dieses eher düstere Berlin spiegelt sich auch im Instrumental des Liedes und im Musikvideo wider. Im Hintergrund des Songs ist nämlich kein typischer Rap-Beat, sondern ein ruhiger, akustischer Gitarren-Sound. Diese verlorenen, minimalistischen Melodien passen gut zu Monks Gedankenspaziergang durch die eigene Erinnerung, der den Rapper spürbar introspektiver zeigt, als wir ihn sonst kennent. Dieser erwachsene Stil steht Monk, den wir sonst vor allem auf Trap-Beats kennen, erstaunlich gut und gibt Hoffnung auf alles, was die Rap-Crew aus Schöneberg im kommenden Jahr vorhat.

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