Nina Chuba bewegt sich mit „Fieber“ auf „Glatteis“
Während ihr Monster-Hit „Wildberry Lillet“ Deutschland immer noch fest im Würgegriff hat und „Ich hass dich“ im Begriff ist, ähnliches zu tun, ruht sich Nina Chuba nicht im geringsten auf ihren Lorbeeren aus, im Gegenteil: Sie kommt nämlich mit zwei neuen Singles um die Ecke, die sowohl Titel-technisch als auch auf Soundebene Gegensätze zueinander bilden. „Fieber“ und „Glatteis“ beschäftigen sich zwar beide mit der Liebe, jedoch aus zwei unterschiedlichen Perspektiven.
„Fieber“ ist eher melancholisch angestrichen und handelt von dem Gefühl der Liebe als fieberhaftes, fast schon wahnartiges Gefühl. Zwischen Herzschmerz, Anspannung und alles überschattender Sehnsucht singt Nina Chuba sich die Verwirrung von der Seele: „Wenn das das ist, was Liebe macht / Weiß ich nicht, ob ich viel vertrag’ / Schlaf‘ nicht ein, ich bin wieder wach / Kann das sein, dass ich Fieber hab’?“ Ähnlich wie die Lyrics, ist auch das Soundbild eher melancholisch und ruhig gehalten. Bedeutungsschwangere Synthie-Flächen treffen auf reduzierte Drums, die besonders im Refrain zur schleppenden Geltung kommen. Herrlich traurig klingt das.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt
Der zweite Song im Doppelpack hingegen ist eine regelrechte Sound-Explosion. Anfangs singt Nina noch auf einer Piano Melodie, doch gewiefte Ohren hören anhand der sich stetig aufbauenden Rhythmik, dass es in „Glatteis“ noch ordentlich knallen wird. Spätestens wenn die Pre-Hook ertönt, in der Nina mit einer gewissen Aggression und Abgeklärtheit ertönt, wartet man als Hörer:in gebannt auf den großen Ausbruch. Und diesen Ausbruch meistert die Künstlerin ohnegleichen, denn die Hook zwingt einen regelrecht dazu sich zu bewegen.
Inhaltlich dreht sich Glatteis um den Moment, wenn die Sehnsucht einen übermannt und man einfach auf’s Ganze geht, um diese eine Person zu treffen. Ob das immer so gut ist, ist Nina Chuba „scheißegal“ – sie kann sich den anbahnenden Crash leisten und lässt es ohne Rücksicht auf potentielle Verluste darauf ankommen. Da bleibt nur noch zu sagen: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Sowohl in der Liebe als auch in der Musik.
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