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Oscars: Alle reden über Will Smith, wir wollen über Beyoncé reden!

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Tagged: Beyoncé

Die 94. Verleihung der Oscars ist Geschichte – und alle reden über Will Smith und die Backpfeife, die er Chris Rock verpasst hat, nachdem dieser einen geschmacklosen Witz über Jada Pinkett Smiths raspelkurzen Haare gemacht hat. Diese Frisur ist nämlich nicht (nur) ein Statement, sondern auch die Folge einer Krankheit namens Alopecia areata. Ironischerweise durfte Smith am Oscar-Abend kurz darauf noch einmal offiziell auf die Bühne, um seinen Oscar für die Hauptrolle in „King Richard“ entgegenzunehmen. In dem Biopic spielt er den Vater der beiden legendären Tennisspielerinnen Venus und Serena Williams. Mittlerweile hat sich Will Smith per Insta-Post bei Chris Rock entschuldigt, nachdem sein tränenreiches „Sorry“ auf der Oscars-Bühne noch ein wenig peinlich und wirr ausgefallen war.

„Be Alive“ ist der Titeltrack von „King Richard“

So verständlich die diebische Freude an diesem Skandal auch sein mag – sie hat zu einer etwas seltsamen Konzentration der Nachberichterstattung geführt. Das eigentliche Highlight, der popkulturelle Höhepunkt und das größte Statement des Abends erfolgten nämlich gleich zu Beginn. Da lief die Performance von Beyoncé – die auf den Tragniew Park Tennis Courts in Compton mit zahlreichen Musiker:innen und Tänzer:innen gefilmt wurde, wo Bey „Be Alive“ spielte, den Titeltrack zu „King Richard“.  

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Mit dabei: Venus und Serena Williams und Blue Ivy

Was für eine großartige Performance war das denn bitte?! Darüber müssen wir reden und schreiben! Und dann war es auch noch die erste Beyoncé-Performance seit zwei Jahren! Es ging schon spektakulär los: Venus und Serena Williams waren zuerst im Bild, gefolgt von einer Reihe junger Tänzer:innen sowie den Schauspielerinnen Saniyya Sidney und Demi Singleton (die in „King Richard“ als Williams-Schwestern zu sehen sind), die langsam auf den Ort des Auftritts zumarschierten. Cut auf das Tennisfeld, wo die ersten Streicher, die Pianistin und die Harfenistin aufspielen, während Beyoncé in einer Reihe mit ihren Tänzerinnen stolz und aufrecht in die Kamera schaut. Auch Beys und Jay-Zs Tochter Blue Ivy war unter den Tänzerinnen. Alle trugen sie tennisballgrüne Kleider und mit Perlen verzierte Zöpfe, ein Markenzeichen der Williams-Schwestern. Beys Kleid war ebenfalls ein modisches Kunstwerk: Während ihre Tänzerinnen alle einen langen, weiten Rock und bauchfrei trugen, zeigte Beyoncé (ein) Bein und trug daran eine Art juwelenbesetztes Strumpfband. Oder nennt man so was eher einen Choker, obwohl man einen Oberschenkel wohl kaum würgen (auf englisch: to choke) kann? Die Modewelt hadert noch …

Beyoncé: „I want you to tell these people where we are!“

Beyoncé betonte nach einem ersten Ansingen des Refrains noch einmal zu stampfenden Drums, dass der Ort des Auftritts ein besonderer ist: „Oscars!“ rief sie – und dann, an ihre Sängerinnen gewandt: „I want you to tell these people where we are!“ Worauf diese im Chor sangen: „City of Conflict!“ Eine Beschreibung für Compton – jenem legendären und mit vielen Problemen hadernden Vorort von Los Angeles, der wenig von dem slicken Glamour des reichen Hollywoods zu tun hat.

Was dann folgte, war perfekter, orchestraler Gospel-R’n’B-Großbildleinwand-Pop und ein wieder mal ikonischer Auftritt der jüngeren Musikgeschichte von Queen Bey. Und obwohl „Be Alive“ nicht der „Best Original Song“ des Abends wurde, sondern der Bond-Song „No Time To Die“ von Billie Eilish und Finneas – in Sachen Oscar-Live-Performance hat Beyoncé Billie und ihren Bruder knallhart und ohne Tie Break vom Platz gefegt. Wenn wir uns an die 94. Oscars erinnern, dann doch bitte daran …

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