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Premiere: Indie-Kollektiv Monako veröffentlicht Kurzfilm zur EP „In Shapes“

Posted in: Premieren
Tagged: Monako

Monako ist avantgardistischer Indie-Sound, der Länder vereint. Das zeigen sie auch in ihrem jüngsten Werk: der musikalische Kurzfilm „In Shapes“, für den Monako ihre aktuelle EP „In Shapes I-III“ neu-arrangiert haben. Dafür haben sie mit hochkarätigen Artists und Kunstschaffenden in Montreal, Berlin und Hamburg gearbeitet. Durch eine langjährige Freundschaft konnte Monako zum Beispiel das Duo Bibi Club aus Montreal gewinnen. Darüber hinaus ist die kamerunisch-US-amerikanischen Electro-Pop-Künstlerin Laetita Tamko aka Vagabon mit von der Partie. Man kannte sich bereits von einem Support-Gig und blieb immer in Kontakt. 2019 coverten Monako sogar einen ihrer Songs als Closer ihres zweiten Albums. Musiker und Visual Artist Valentin Hansen, den Monako schon seit Jahren für seine Kunst bewundern, ist ebenfalls Teil des Projekts.

Selbst die Gründung von Monako beschreibt eine spannende Reise der Musiker*innen: Als der in Kanada aufgewachsene Sänger Sadek Martin-Massarweh mit Anfang 20 nach Hamburg kam, lernte er Jakob Hersch kennen. Gemeinsam schrieben sie erste Songs. Sängerin Naomie de Lormier aus Montreal lebte derzeit in Berlin und schloss sich kurze Zeit später dem Duo an. Nach einem Jahr kamen Valentin Hebel, Pamier Hilal und Jan Hendrik Schnoor dazu und bildeten zusammen Monako. Kanadischer Folk, grooviger RnB, melancholischer Indie-Rock und Neo-Jazz sind nur einige Genres, die in ihre Kunst einfließen.

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Die notwendige Bühne

Als das Kollektiv an ihrer EP arbeitete, fiel ihnen auf, dass die Songs etwas filmisches an sich hatten. Das brachte sie auf die Idee, mit ihren Songs mehr zu machen und diese vor allem mit ausdrucksstarken Bildern zu intensivieren. Also produzierte das deutsch-kanadische Indie-Kollektiv einen musikalischen Kurzfilm, der heute bei DIFFUS Premiere feiert. In nur 11 Minuten wird den drei Songs der EP nicht nur die notwendige Bühne gegeben, sondern auch das Gefühl menschlicher Nähe neu definiert. „In Shapes“ ist das Ergebnis der weltweiten Isolation in Corona-Zeiten und der musikgewordene Bildausdruck zwischenmenschlicher Veränderungen.

Dabei zeigt der Kurzfilm in eindrücklichen Bilder, dass Nähe eine ganz neue Intensität erlebt. Sie ist intensiver geworden, ob tröstend, liebevoll, gefährlich, unerträglich, katastrophal, bedrückend, schwindend oder still. Auch verbindet das Gefühl von Isolation und Distanz auf ganz neue Art und Weise: trotz der vielseitig dargestellten Einsamkeit der Menschen geben die Bilder auf paradoxe Weise das Gefühl, nicht allein zu sein. Denn was verbindet, sind die Gefühle und das Verständnis, nicht allein durch die Isolation zu gehen. Die Bilder machen deutlich, wie die Seelen nach Nähe dürsten, wie die Welt auf einmal Kopf steht, wenn die physische Nähe nicht mehr ist. Die Aufnahmen machen deutlich, dass wir alle in vielen verschiedenen Facetten das gleiche Verlangen nach Nähe haben

Nähe auf Distanz

Durch die Zusammenarbeit wurde auch innerhalb des Teams deutlich, dass Nähe überwiegend auch durch die EP-Kompositionen entstehen kann, wie der Gründer Sadek Martin-Massarwehdem erzählt.

„Zu sehen, wie viel Bildsprache unsere Musik inspirieren und hervorrufen konnte. Wie viele schöne Bilder die Filmemacher*innen aus unseren Songs ableiten konnten und zu welchen Settings sie sich inspirieren lassen haben. Dass aus den drei Stücken, die wir zu fünft erarbeitet haben, so ein großes Team wachsen konnte, dass sich irgendwie auf Basis dieser Klänge, verständigen und davon ausgehend arbeiten kann, hat uns irgendwie eine große Nähe verspüren lassen und das war sehr beeindruckend.“

Gedreht wurde der Kurzfilm mit bewegenden Emotionen, ruhigen und mal kopfstehenden Kameraführungen von Absurdistan, Adrian Villagomez, Danilo Kamperidis und Gary Emekwa. Während auch die Mitglieder von Monako zu sehen sind, zeigt der Kurzfilm weitere Artists aus Deutschland, Kanada und den USA. Unterschiedliche Bildersprachen, Stimmungen und Farben trennen die verschiedenen Geschichten, die in kurzen Sequenzen zu einer starken Emotionsflut fusionieren. Regie führte Elif Kücük.

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Der vom Gitarristen Jakob Hersch formulierte Sprechertext führt wie ein roter Faden mit nur kurzen Unterbrechungen durch den Kurzfilm. Dabei berührt den Sänger Sadek vor allem der Satz „The way we share our meals is graceful – radically set on causing no harm”, was so viel bedeutet wie: „Die Art und Weise, wie wir unser Essen teilen, ist anmutig – radikal darauf bedacht, keinen Schaden anzurichten“. Diese Beschreibung erinnert ihn an gemeinsame Abendessen nach langen Studiotagen. „Das waren Momente, in denen wir gut zueinander waren und darauf geachtet haben, dass wir uns erholen von dem ganzen Stress“, erzählt der Monako-Gründer.

Bilder, die im Kopf bleiben

Beeindruckende Bilder geben der eigenen Fantasie und Erfahrung Raum für Interpretation. Dabei sind es Szenen wie Sadeks Kopf, der auf dem Tisch neben einem kleinen Origami-Kranich liegt. Dieses Bild empfindet der Sänger selbst als große Ruhe. Für ihn fängt es sehr gut die Emotion des Songs „Hollow Moon“ ein. Die beiden anderen Tracks der EP „Know My Name“ und „Killing Feels“ werden ebenfalls in bewegender Text-Bild-Sprache verpackt.

Vor dem Projekt war Nähe für Sadek Martin-Massarwehdem etwas rein physisches: Am selben Ort sein und sich wirklich berühren können. Die Zusammenarbeit zwischen den Kontinenten, durch die sie große Emotionen und große Leidenschaft zusammen teilen konnten, hat gezeigt, dass man sich auch auf Distanz verbunden und besonders nah fühlen kann. Monako visualisieren mit „In Shapes“ eindrucksvoll: Nähe existiert in vielen verschiedenen Formen.

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