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Rückkehr zu alter Stärke und Aufbruch zu neuen Ufern: Die besten neuen Metal-Releases

Posted in: Hard in Here

Deafheaven – Lonely People With Power

Was für ein Comeback! Deafheaven waren natürlich genau genommen nie weg, nach ihrem eher mittelmäßigen Shoegaze-Album „Infinite Granite“ von 2021 stellte sich jedoch die eine oder andere berechtigte Frage zur Zukunft der Band. Und was soll man sagen: „Lonely People With Power“ beantwortet sie alle mit hoch erhobenem Mittelfinger. Über weite Strecken klingen die Kalifornier hier so düster und garstig wie zuletzt zu „New Bermuda“-Zeiten. Fast als würden sie sagen wollen „Ihr denkt, wir können keinen Black Metal (mehr)? We’ll see about that!“ hat die Band Clean Vocals, melancholische Soundscapes und Classic-Rock-Hooks wie auf „Ordinary Corrupt Human Love“ hinten angestellt und ein wunderbar brutales Album geschaffen.

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Das ist aber nur der erste Eindruck eines mit jedem Hördurchgang vielseitigeren Albums, das besonders in seiner zweiten Hälfte die 15-jährige Bandgeschichte mit neuen Impulsen verbindet: „Revelator“ packt die Death-Metal-Riffs aus, „Heathen“ ist ein verträumtes Blackgaze-Musterstück, „Incidental II“ erkundet mit Jae Matthews von Boy Harsher Industrial-Noise-Gefilde, in „Incidental III“ kommt Interpols Paul Banks für atmosphärischen Spoken-Word-Ambient dazu. Und und und… Bleibt nicht mehr zu sagen als: Willkommen zurück!

Scowl – Are We All Angels

Als Scowl 2021 ihr Debütalbum „How Flowers Grow“ veröffentlichten, wurden sie bereits seit einiger Zeit als die neue Hoffnung im Hardcore gehandelt. Die Band hatte aber andere Pläne: Ihr zweites Album „Are We All Angels“ zelebriert Alternative Rock und Pop(-Punk) so unbeschwert, dass man nur mitfeiern kann. Songs wie der Opener „Special“ oder das brütende „Fleshed Out“ haben zwar immer noch eine unverkennbare Hardcore-Kante, generell verschwenden die Kalifornier:innen jedoch keine Zeit damit, ihre Zugehörigkeit zu oder Daseinsberechtigung in einer bestimmten Szene zu beweisen.

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Das ist umso eindrucksvoller für eine Band und Sängerin, die sich aus keinem anderen Grund als Sexismus seit Jahren Industry-Plant- und Sellout-Gelaber anhören muss. Auf „Are We All Angels“ machen sich Scowl frei von diesem Schwachsinn, auch wenn Themen wie Außenseitertum, Kontrolle und die Erwartungshaltungen anderer Menschen thematisch immer wieder in den Songs mitschwingen. Vor allem zeigen uns Scowl hier aber eins: Hooks, Hooks und noch mehr Hooks – dafür darf man auch Produzent Will Yip danken. Kat Moss flext darüber hinaus mit ihren Gesangsskills, die ihrem aggressiven Bellen in nichts nachstehen. Schlichtweg das perfekte Gute-Laune-Sommer-Album.

Backxwash – Only Dust Remains

Der Begriff Ausnahmekünstler:in wird heutzutage ja viel zu oft und leichtfertig verwendet. Nur wenige verdienen ihn jedoch so wie Ashanti Mutinta aka Backxwash. Die sambisch-kanadische Rapperin und Produzentin verbindet künstlerische Innovation so mit persönlicher Wahrheit, dass man schlicht nicht weghören kann. Nach ihrer Albumtrilogie „God Has Nothing To Do With This Leave Him Out Of It“, „I Lie Here Buried With My Rings And My Dresses“ und „His Happiness Shall Come First Even Though We Are Suffering“ schlägt die Künstlerin mit „Only Dust Remains“ ein neues Kapitel ihrer Geschichte auf, das gleichermaßen herzzerreißend, kathartisch und empowernd ist.

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In ihrem Lyrismus stellt sich Backxwash wieder und wieder unverblümt Glaubenskrisen, Struggles mit ihrer trans Identität, dem Wunsch zu Sterben – und dem Wunsch zu leben. „Only Dust Remains“ nimmt uns mit seinem experimentellen Hip-Hop mit von den tiefsten Tiefen zu den höchsten Höhen der Selbstakzeptanz und erlaubt sich dabei Verspieltheit, Leichtigkeit und Hoffnung. Genrezuschreibungen beiseite: Das ist die Art von grenzüberschreitender Menschlichkeit, die die Musikwelt – und die Gesellschaft – gerade braucht.

Amenra – De Toorn / With Fang And Claw

Vier Jahre nach „De Doorn“ schenken uns Amenra zwar kein neues Album, aber immerhin vier neue Songs, die uns auf den bevorstehenden Einschlag ihrer hoffentlich bald erscheinenden „Mass VII“ vorbereiten sollen. Das EP-Doppel „De Toorn“ und „With Fang And Claw“ setzt an unterschiedlichen Punkten der Bandkarriere an: Ersteres ist mit seinen ausufernden, folkloristisch inspirierten und vor sich hin schwelenden Stücken eine Weiterführung des letzten Albums „De Doorn“, letzteres spannt mit seiner rohen Energie einen Bogen um die früheren Bandjahre. Wo Amenra drauf steht, ist natürlich auch immer quintessenziell Amenra drin: viszerale Intensität, meditative Repetition und der Kontrast zwischen Aggression und Fragilität reihen diese beiden Releases ganz natürlich mit in die Band-Diskografie ein und machen gespannt darauf, wo die Reise als nächstes hingeht.

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Hier gehts zur Hard in Here Playlist:

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